Mehr Menschen sterben auf Brandenburgs Straßen

22. Februar 2021 ©
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Weniger Verkehrsunfälle, aber mehr Tote auf Brandenburger Straßen während der Corona-Pandemie: Das geht aus der vorläufigen Verkehrsunfallbilanz 2020 hervor, die Innenminister Michael Stübgen (CDU), Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) und Polizeipräsident Oliver Stepien am Montag gemeinsam vorgelegt haben.
Potsdam (dpa/bb) - Weniger Verkehrsunfälle, aber mehr Tote auf Brandenburger Straßen während der Corona-Pandemie: Das geht aus der vorläufigen Verkehrsunfallbilanz 2020 hervor, die Innenminister Michael Stübgen (CDU), Verkehrsminister Guido Beermann (CDU) und Polizeipräsident Oliver Stepien am Montag gemeinsam vorgelegt haben. Danach kamen im vergangenen Jahr 140 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, im Jahr 2019 waren es 125. «Todesursache Nummer 1 auf Brandenburgs Straßen bleibt die Raserei. Fast die Hälfte aller Verkehrsunfalltoten starb wegen überhöhter Geschwindigkeit», erklärte Stübgen zu den Zahlen. In diesem Bereich nahm die Zahl der Verkehrsunfälle mit Todesfolge den Auswertungen nach von 38,4 Prozent im Jahr 2019 auf 45,7 Prozent im vergangenen Jahr zu.
Damit stellt Brandenburg einen traurigen Rekord auf: Bei der Zahl der Unfalltoten war das Land im vergangenen Jahr in Deutschland an erster Stelle. Nach einer bundesweiten Verkehrsunfallstatistik starben im Durchschnitt 52 Menschen je 1 Million Einwohner. Es folgen die Bundesländer Sachsen-Anhalt mit 51 Toten und Niedersachsen mit 42. Die wenigsten Toten je 1 Million Einwohner verzeichnete demnach mit 8 Hamburg.
Corona-Lockdown, Homeoffice und Kontaktbeschränkungen im vergangenen Jahr wirkten sich auf die Unfallzahlen aus. Brandenburg verzeichnete weniger Verkehrsunfälle als 2019. Die Zahl ging von fast 84 000 auf rund 71 700 zurück. Auch die Zahl der Verletzten sank im vergangenen Jahr auf rund 10 100 - das ist den Angaben zufolge die niedrigste Zahl seit Bestehen des Landes. Im Jahr 2019 waren es rund 11 800 Menschen, die bei Verkehrsunfällen verletzt wurden
Häufigste Unfallursache war demnach das Nichteinhalten des Sicherheitsabstandes, gefolgt von überhöhter Geschwindigkeit. Dahinter reihen sich das Nichtbeachten der Vorfahrt, Alkohol am Steuer und Drogen als Unfallursache ein.
Eine positive Entwicklung im Land: Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kindern sank um 4,6 Prozent auf 718 Unfälle. (2019: 753 Unfälle). Zwei Kinder starben im vergangenen Jahr im Straßenverkehr, 2019 waren es drei Kinder. Die Zahl der verletzten Kinder sank auf 883. (2019: 1080). Dagegen stieg bei jungen Erwachsenen im Straßenverkehr die Zahl der Getöteten auf 20, im Jahr 2019 waren es 11.
Die Unfälle mit Radfahrern nahm um 1,7 Prozent von 3 897 auf 3 962 zu. Über die Hälfte der Fahrradunfälle wurden laut Bilanz durch Fahrradfahrer selbst verursacht.
Nach der Auswertung durch das Innenministerium ist insgesamt das Verkehrsaufkommen 2020 in Brandenburg wie auch in den anderen Bundesländern im Vergleich zum Jahr davor gesunken. So ging der Verkehr auf Autobahnen und Bundesstraßen um etwa 12 Prozent zurück, der Verkehr von Schwerlasttransporten auf Autobahnen um 3,1 Prozent. Dabei waren im Grenzbereich zu Polen höhere Rückgänge zu verzeichnen als in berlinnahen Räumen.
Auch in Berlin stieg die Zahl der Verkehrstoten - von 40 auf 50. Die Hauptstadt steht im Vergleich der Bundesländer damit deutlich besser da als alle Flächenländer. Die Zahl der Verkehrsunfälle und der Verletzten sank. Für 2020 registrierte die Polizei 126 286 Unfälle, 21 020 weniger als 2019 (minus 14 Prozent). 2054 Menschen wurden schwer verletzt, das waren 250 weniger als im Vorjahr.
© dpa-infocom, dpa:210222-99-544569/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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