Ethnologin untersucht außereuropäische Museumsobjekte
18. Februar 2021
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Der Museumsverband Thüringen hat eine Untersuchung außereuropäischer Sammlungsobjekte ausgewählter Museen begonnen. Seit Anfang Februar bestimme die Ethnologin Friederike Brinker Objekte im Lindenau-Museum und im Schloss- und Spielkartenmuseum Altenburg sowie im Stadtmuseum Saalfeld und im Schlossmuseum Sondershausen.
Erfurt (dpa/th) - Der Museumsverband Thüringen hat eine Untersuchung außereuropäischer Sammlungsobjekte ausgewählter Museen begonnen. Seit Anfang Februar bestimme die Ethnologin Friederike Brinker Objekte im Lindenau-Museum und im Schloss- und Spielkartenmuseum Altenburg sowie im Stadtmuseum Saalfeld und im Schlossmuseum Sondershausen. Bis Juni werde Brinker ermitteln, wie viel Wissen es zur Geschichte einzelner Stücke bereits gebe und darauf aufbauend deren Herkunft und Erwerbsgeschichte untersuchen, teilte der Verband am Donnerstag mit.
Zuvor hat der Museumsverband seine Mitgliedsmuseen befragt. Dabei seien bereits 150 außereuropäische Objekte aus zum Teil ehemals privaten Sammlungen identifiziert worden. Diese stammten aus unterschiedlichen außereuropäischen Weltregionen.
Die Provenienzforschung beschäftigt sich mit der Herkunft von Kunstwerken und Kulturgütern. Immer wieder geht es auch darum, wie mit aus heutiger Sicht unrechtmäßig erworbenen Gegenständen oder auch menschlichen Knochen umgegangen werden soll. So steht auch immer die Rückgabe von Objekten an Nachkommen früherer Besitzer im Raum.
Bislang seien die außereuropäischen Sammlungsstücke mangels Fachwissenschaftler in Thüringen kaum erforscht worden, hieß es. Das Projekt nun werde von der Staatskanzlei gefördert.
Im vergangenen Herbst hat der Museumsverband schon ein ähnliches Projekt zur Erforschung von Thüringer Sammlungen mit Schwerpunkt auf mögliches Raubgut aus der Zeit des Nationalsozialismus begonnen.
© dpa-infocom, dpa:210218-99-494645/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH