Boom beim Bau von Rechenzentren in Rhein-Main
11. Februar 2021
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Filme über das Internet anschauen, sich mit den Kollegen in der Videokonferenz absprechen und Online-Spiele zocken: Um die nötigen Kapazitäten bei der Datenverarbeitung bereitstellen zu können, mieten sich Anbieter von IT-Dienstleistungen in großen Rechenzentren ein.
Frankfurt/Offenbach (dpa/lhe) - Filme über das Internet anschauen, sich mit den Kollegen in der Videokonferenz absprechen und Online-Spiele zocken: Um die nötigen Kapazitäten bei der Datenverarbeitung bereitstellen zu können, mieten sich Anbieter von IT-Dienstleistungen in großen Rechenzentren ein. Mehr als 60 solcher unternehmensunabhängiger Zentren zählt die Stadt Frankfurt und ist damit bundesweit der bedeutendste Standort. Weitere sind in Planung. Der Boom hat längst auch das Frankfurter Umland erfasst.
Die Kommunen stehen der Entwicklung zwiespältig gegenüber. Einerseits begrüßen sie die IT-Kapazitäten als wichtigen Standortfaktor. Auf der anderen Seite steht der große Strombedarf der Rechenzentren, in Frankfurt wird er auf ein Fünftel des Verbrauchs der Stadt geschätzt - mit steigender Tendenz.
Die Stadtregierung will nun die Entwicklung steuern und Wildwuchs begrenzen. Dazu befindet sich ein Konzept in Vorbereitung. Demnach sollen die Zentren sich künftig nur noch geballt ansiedeln und in Energieeffizienz investieren. Nicht zuletzt sollen die Zentren weniger breit als hoch gebaut und mit Fassaden versehen werden, um das Errichten unansehnlicher Klötze zu verhindern. Eine riesige Investition hat zuletzt der Betreiber Interxion angekündigt, der in das ehemalige Neckermann-Areal im Frankfurter Osten eine Milliarde Euro investieren will. Entstehen soll das bisher größte Rechenzentrum der Stadt.
© dpa-infocom, dpa:210211-99-391341/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH