Australier haben Interesse an Thüringer Kali-Lagerstätte

9. Februar 2021 ©
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Eine Tochterfirma der australischen Davenport Resources Ltd (Perth) prüft Kali-Lagerstätten in Nordthüringen und schließt mittelfristig den Betrieb eines Bergwerks nicht aus. Die Region im Umfeld der in den 1990er Jahren von der Treuhandanstalt geschlossenen Kali-Grube Bischofferode gelte als größte Kali-Ressource Westeuropas, teilte das Unternehmen am Dienstag in Erfurt mit.
Erfurt/Haynrode (dpa/th) - Eine Tochterfirma der australischen Davenport Resources Ltd (Perth) prüft Kali-Lagerstätten in Nordthüringen und schließt mittelfristig den Betrieb eines Bergwerks nicht aus. Die Region im Umfeld der in den 1990er Jahren von der Treuhandanstalt geschlossenen Kali-Grube Bischofferode gelte als größte Kali-Ressource Westeuropas, teilte das Unternehmen am Dienstag in Erfurt mit. «Wir wollen das Potenzial dieses Reviers für eine künftige Nutzung neu bewerten», erklärte der Vorstandschef von Davenport Resources Ltd (Perth), Chris Gilchrist.
Zu dem australischen Unternehmen, das auf die Projektentwicklung im Kali-Bergbau spezialisiert ist, gehört die Südharz Kali GmbH, die die Aufgaben in Nordthüringen übernahm.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sagte, er freute sich, wenn es ein neues Kali-Bergwerk in der Region gäbe. «Das würde mir eine große Freude sein - aber nicht um den Preis erneuter Umweltbelastungen.» Zunächst müsste geklärt werden, wie es bei dem Projekt mit Abraumhalden und salzhaltigen Abwässern aussehe. «Das müssen wir vorher klären.» Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) verwies auf ein geordnetes Genehmigungsverfahren für alle Schritte - bei Erkundungsbohrungen angefangen. «Das Bergwerk, das komplett umweltfreundlich wirtschaftet, muss noch erfunden werden», so Siegesmund.
In den vergangenen Jahren war das Potenzial der Kali-Lagerstätten im Norden Thüringens immer wieder erkundet worden - unter anderem vom Kali-Konzern K+S AG (Kassel), der im thüringisch-hessischen Grenzgebiet an der Werra mehrere Gruben mit mehreren tausend Bergleuten betreibt.
Die Südharz Kali GmbH erklärte, sie wolle bei einer Entscheidung für den Kali-Abbau in der Region dank umweltschonender Technologie ohne bleibende Abraumhalden auskommen. Die Auswirkungen auf Umwelt und Menschen würden so gering wie möglich gehalten. Erste Genehmigungsprozesse seien mit Partnern aus der Region gestartet worden. Genannt wurden die K-UTEC AG (Sondershausen) und Ercosplan GmbH (Erfurt).
Südharz Kali wurde den Angaben nach 2013 als East Exploration GmbH mit Sitz in Berlin und einem Standort in Erfurt gegründet. Von einer Treuhand-Nachfolgegesellschaft sei das Bergwerkseigentum «Ohmgebirge» im Bereich der Ortslagen Kirchworbis-Haynrode-Brehme (Eichsfeldkreis) erworben worden. Es grenze an alte Gruben, für die in der DDR eine Erweiterung dorthin geplant gewesen sei. Mit K-UTEC und Ercosplan sei ein Konzept entwickelt worden, um die Rohstoffe im Ohmgebirge weiter zu erkunden, zu gewinnen und zu verarbeiten.
Zunächst sollen Kernproben der Mineralien durch Bohrungen an zwei bis drei Stellen aus 600 bis 850 Meter Tiefe gewonnen werden. Der Genehmigungsprozess für die Bohrungen hat nach Unternehmensangaben beim Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz bereits begonnen. Anhand der Ergebnisse werde über das weitere Vorgehen mit einer Machbarkeitsstudie entschieden.
© dpa-infocom, dpa:210209-99-369764/3
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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