Halles OB räumt Impfung von sich und zehn Stadträten ein

6. Februar 2021 ©
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Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) und zehn Stadträte sind entgegen der in der Impfverordnung festgelegten Reihenfolge bereits gegen Corona geimpft worden. Er habe seine Erstimpfung am 17.
Halle (dpa/sa) - Halles Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) und zehn Stadträte sind entgegen der in der Impfverordnung festgelegten Reihenfolge bereits gegen Corona geimpft worden. Er habe seine Erstimpfung am 17. Januar in Folge eines zufälligen Auswahlverfahrens aus Restbeständen eines Krankenhauses bekommen, sagte Wiegand am Samstag auf einer Pressekonferenz. Zuvor hatte die «Mitteldeutsche Zeitung» über die Impfungen berichtet.
Er stehe zu dem Verfahren und seiner Entscheidung, sagte Wiegand und wies Kritik zurück. Fragen danach, wer aus der Verwaltung außer ihm und den zehn Stadträten schon vorzeitig geimpft wurde, halte er für problematisch. «Man kann fast sagen, das ist eine Hexenjagd auf die Personen, die geimpft sind.» Er habe seine Erstimpfung nicht von sich aus bekannt gegeben, da es eine private Angelegenheit gewesen sei. Der zweite Termin stehe noch aus.
585 Menschen seien bislang in Halle mit übrig gebliebenen Dosen geimpft worden, sagte Wiegand. Vor der Impfung habe er sich mehrfach vergewissert, dass kein Mitarbeiter des Krankenhauses zu dem Zeitpunkt für eine spontane Impfung zur Verfügung gestanden habe, sagte der Oberbürgermeister. Halles Amtsärztin Christine Gröger, die bei der Impfung dabei war, bestätigte das.
Die Stadt habe das Verfahren zum Umgang mit übrig gebliebenem Impfstoff Anfang des Jahres entwickelt, um zu vermeiden, dass der nur kurz haltbare Impfstoff verschwendet wird, sagte Wiegand. Demnach würden, wenn Dosen am Ende eines Tages übrig bleiben, die Impfteams zunächst Menschen mit der höchsten Prioritätsstufe anrufen. Sollten diese nicht in 15 Minuten zu erreichen sein, werde per Zufallsverfahren aus einem Pool von Rettungsdiensten, Fachärzten, Stadträten und Angehörigen des Katastrophenschutzstabes ein weiterer Kandidat ermittelt.
Das Verfahren war nach Angaben des Gesundheitsministeriums nicht mit dem Land abgesprochen. Die Impfverordnung gelte auch für übrig gebliebene Dosen, sagte eine Sprecherin am Samstag. In den vergangenen Tagen waren mehrere Fälle von Impfungen bekanntgeworden, die entgegen der in der Verordnung festgelegten Reihenfolge vorgenommen worden waren.
© dpa-infocom, dpa:210206-99-328615/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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