Verband zu Schlösserstiftung
5. Februar 2021
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Der Museumsverband Thüringen hat gefordert, dass die geplante Umstrukturierung der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten sich nicht negativ auf die Museumslandschaft auswirken solle. «Ein Mehr an Mitteln des Freistaats für eine neue und größere Schlösserstiftung darf keine Akzentverschiebung zugunsten der Residenzkultur beziehungsweise zugunsten der wenigen großen Museen bei gleichzeitigen finanziellen Nachteilen für die Thüringer Museumslandschaft in der Breite mit sich bringen», hieß es in einer am Freitag bekannt gemachten Reaktion des Verbands (MVT).
Erfurt (dpa/th) - Der Museumsverband Thüringen hat gefordert, dass die geplante Umstrukturierung der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten sich nicht negativ auf die Museumslandschaft auswirken solle. «Ein Mehr an Mitteln des Freistaats für eine neue und größere Schlösserstiftung darf keine Akzentverschiebung zugunsten der Residenzkultur beziehungsweise zugunsten der wenigen großen Museen bei gleichzeitigen finanziellen Nachteilen für die Thüringer Museumslandschaft in der Breite mit sich bringen», hieß es in einer am Freitag bekannt gemachten Reaktion des Verbands (MVT).
Kulturminister Benjamin-Immanuel Hoff (Linke) hatte im Dezember einen Entwurf zur Umgestaltung der STSG abgekürzten Schlösserstiftung vorgestellt. Diese verwaltet 31 Liegenschaften, darunter Schlösser und andere historische Bauten. Die teils darin vorhandenen Museen und Sammlungen sind jedoch häufig in der Hand etwa von anderen Stiftungen und Kommunen. Eine Gesetzesänderung soll es unter anderem ermöglichen, dass die Stiftung auch für den Inhalt der Schlösser Verantwortung übernimmt. Hintergrund der Änderungspläne ist auch eine kräftige Finanzspritze aus Berlin für die Schlösser im Freistaat.
Ein stärkeres finanzielles Engagement sei erwünscht, geht aus der Stellungnahme des MVT hervor. «Die Kommunen und die Museen wollen aber keinesfalls die Verantwortung für ihre Sammlungen verlieren.» Um sicherzustellen, dass die Museumslandschaft durch die Änderungen bei der Stiftung nicht übervorteilt werde, pocht der Verband etwa auf eine dezentrale Struktur der Stiftung. So könnten Museen vor Ort weiter gestaltend Verantwortung tragen.
Die von Hoff ins Spiel gebrachte Erweiterung des Stiftungsrats etwa um einen «Vertreter für museale Belange» begrüßte der MVT. Er forderte aber, das Amt in Abstimmung zwischen Kulturministerium und dem Verbandsvorstand zu treffen, damit die Interessen der Gesamtheit der Thüringer Museen vertreten seien. Zudem sollte die Stiftung nicht nur die fürstlichen Sammlungen und Liegenschaften übernehmen beziehungsweise unterstützen. «Würde man alle anderen Museums- und Liegenschaftsarten den finanzschwachen Kommunen zur Verwaltung überlassen, drohen Bagatellisierung und Verfall», so der MVT.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH