Mangelnde Präsenz auf Linken-Liste
31. Januar 2021
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Der Linken-Nachwuchs hat die Besetzung der Bewerberliste für die Landtagswahl scharf kritisiert. Es sei skandalös, dass sie und Timon Kniewel als offizielle Kandidaten der Linksjugend nicht auf aussichtsreichen Plätzen berücksichtigt wurden, sagte die Magdeburgerin Rebekka Grotjohann der Deutschen Presse-Agentur.
Schönebeck (dpa/sa) - Der Linken-Nachwuchs hat die Besetzung der Bewerberliste für die Landtagswahl scharf kritisiert. Es sei skandalös, dass sie und Timon Kniewel als offizielle Kandidaten der Linksjugend nicht auf aussichtsreichen Plätzen berücksichtigt wurden, sagte die Magdeburgerin Rebekka Grotjohann der Deutschen Presse-Agentur. So werde es der Linken auch weiterhin nicht gelingen, ihr Potenzial bei jungen Wählerinnen und Wählern auszuschöpfen.
Angesichts des vielen Zuspruchs für Jugendbewegungen wie Fridays for Future stelle sich die Frage, ob das nur leere Worte gewesen seien oder ob die Partei den Widerspruch zur tatsächlichen Kandidatenkür nicht erkenne, sagte Grotjohann. «Beides ist einer emanzipatorischen Partei nicht würdig.» Die 22 Jahre alte Studentin aus Magdeburg war ebenso wie der 23 Jahre alte Kniewel von der Linksjugend offiziell als Kandidierende für die Landtagswahl nominiert worden.
Auf dem offiziellen Listenvorschlag des Landesvorstands für die ersten 20 Plätze wurden sie nicht berücksichtigt. Beide kandidierten ab Listenplatz 11 abwechselnd für den Frauen- beziehungsweise Männerplatz, unterlagen aber jeweils älteren Bewerbern und gaben ihre Kandidaturen schließlich auf.
Die frisch gekürte Spitzenkandidatin und Fraktionschefin Eva von Angern bedauerte, dass sich kein Vertreter der Jugend unter den ersten 20 Plätzen findet. «Ich werde alles versuchen, damit uns der Nachwuchs nicht von Bord geht», sagte sie der dpa. Beide Vertreter hätten Potenzial und sollten gebunden werden. Die Linke hatte am Samstag bei einem Präsenzparteitag in Schönebeck bis in die Abendstunden ihre Kandidaten für die Landtagswahl aufgestellt.
Die Linksjugend hat nach eigenen Angaben rund 580 Mitglieder, die Mutterpartei die Linke rund 3200. Derzeit ist die Partei mit 16 Abgeordneten als Oppositionsfraktion im Magdeburger Parlament vertreten. Am 6. Juni wird ein neuer Landtag gewählt.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH