Bayern gedenkt der Opfer des Nationalsozialismus
25. Januar 2021
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Mit bewegenden Worten ist in Würzburg an die Deportation von Millionen Juden in die Vernichtungslager der Nationalsozialisten erinnert worden. «Deutschland kann vor seiner Vergangenheit nicht davonlaufen», sagte der Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, am Montag an einer Gedenkstätte für deportierte Juden aus Unterfranken.
Würzburg (dpa/lby) - Mit bewegenden Worten ist in Würzburg an die Deportation von Millionen Juden in die Vernichtungslager der Nationalsozialisten erinnert worden. «Deutschland kann vor seiner Vergangenheit nicht davonlaufen», sagte der Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, am Montag an einer Gedenkstätte für deportierte Juden aus Unterfranken. Es gelte, sich der Vergangenheit zu stellen und klug zu handeln, damit Verbrechen wie die der Nazis nie wieder möglich werden.
«Wenn hier nicht bald Sensibilität erzeugt wird, dann darf sich Deutschland schon in naher Zukunft nichts mehr einbilden auf seine Aufarbeitung», sagte Schuster im Beisein von Landtagspräsidentin Ilse Aigner und dem Direktor der Stiftung Bayerische Gedenkstätten, Karl Freller.
«Dabei kommt es besonders auf die junge Generation an», sagte Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU). An ihr sei es, die Zukunft zu gestalten.
Bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 hatten Nazis rund sechs Millionen Juden ermordet. Der Krieg in Europa und Asien kostete nach unterschiedlichen Schätzungen zwischen 55 und mehr als 60 Millionen Menschen das Leben, die meisten davon Zivilisten.
«Die Deportation war kein Umzug. Sie war eine Reise in den Tod - bürokratisch organisiert, barbarisch durchgeführt», sagte Aigner.
Traditionell veranstalten der Landtag und die Stiftung Bayerische Gedenkstätten jährlich gemeinsam den Gedenkakt für die Opfer des Nationalsozialismus. Ziel ist nicht nur die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, sondern auch die Mahnung an die junge Generation, derartiges Unrecht nie wieder zuzulassen.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH