Offene Grundschulen sind ein Fehler
22. Januar 2021
©
22. Januar 2021
©
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat Niedersachsens Martina Wenker die Entscheidung der Landesregierung kritisiert, Grundschulen nicht komplett zu schließen. «Bei allem Verständnis für die Chancen- und Bildungsgerechtigkeit von Kindern - aus ärztlicher Sicht ist die Noch-Öffnung von Grundschulen in Niedersachsen nicht richtig», sagte Wenker der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (Freitag).
Hannover (dpa/lni) - Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat Niedersachsens Martina Wenker die Entscheidung der Landesregierung kritisiert, Grundschulen nicht komplett zu schließen. «Bei allem Verständnis für die Chancen- und Bildungsgerechtigkeit von Kindern - aus ärztlicher Sicht ist die Noch-Öffnung von Grundschulen in Niedersachsen nicht richtig», sagte Wenker der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» (Freitag). «Dieses Virus duldet auch nicht das geringste Nachlassen.»
Die Landesregierung hatte die Präsenzpflicht an Grundschulen sowie in den Prüfungsklassen der weiterführenden Schulen aufgehoben. Das Unterrichtsangebot mit halben Klassen bleibt in den Grundschulen aber bestehen, Eltern können individuell entscheiden, was sie für ihr Kind am besten halten.
Wenker ist auch Mitgründerin einer Ethikinitiative mit den Kirchen, die nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 kritisiert hatte, dass zuerst die Bildungseinrichtungen geschlossen worden waren. «Ich weiß, wie schwierig so eine Güterabwägung ist, ob man auch die Grundschulen schließen sollte», sagte die Kammerpräsidentin. «Aber im Kampf gegen eine solche gefährliche Krankheit zahlen sich Halbheiten nicht aus.» Die Entscheidung, ob ein Kind die Grundschule besuchen solle oder nicht, müsse die Politik treffen.
Wenker sagte: «Zwei Dinge machen uns zunehmende Sorgen: Zum einen die Virus-Mutationen und zum anderen die wachsende Zahl von Patienten, die auch nach einer leichteren Infektion unter langwierigen Folgen zu leiden haben.» Die Lungenfachärztin sagte, es gebe trotz leicht abnehmender Infektionszahlen «noch überhaupt keinen Grund zur Entwarnung».
© dpa-infocom, dpa:210122-99-125830/2
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH