Prozess gegen Kölnerin Gönül Örs in Türkei
20. Januar 2021
©
20. Januar 2021
©
In der Türkei geht am Donnerstag der Prozess gegen die Kölnerin Gönül Örs wegen angeblicher Terrorpropaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK weiter. Örs' Anwältin Ayse Celik sagte der Deutschen Presse-Agentur, sie hoffe auf eine Aufhebung der Ausreisesperre gegen ihre Mandantin.
Istanbul (dpa) - In der Türkei geht am Donnerstag der Prozess gegen die Kölnerin Gönül Örs wegen angeblicher Terrorpropaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK weiter. Örs' Anwältin Ayse Celik sagte der Deutschen Presse-Agentur, sie hoffe auf eine Aufhebung der Ausreisesperre gegen ihre Mandantin. Eigentlich war für diesen Donnerstag ein Urteil erwartet worden. Celik sagte jedoch, sie rechne nicht damit, weil das Abschlussplädoyer der Staatsanwaltschaft noch nicht vorliege.
Gönül Örs ist die Tochter der ebenfalls unter Terrorvorwürfen angeklagten Sängerin Hozan Cane, die im Oktober nach zwei Jahren Haft in Istanbul entlassen wurde. Beide Frauen wollen nach Angaben der Anwältin an der Verhandlung teilnehmen. Örs wird Terrorpropaganda für die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK, Freiheitsberaubung unter Gewaltanwendung oder Täuschung sowie «Entführung oder Beschlagnahmung» von Beförderungsmitteln vorgeworfen.
Hintergrund ist eine Protestaktion im Jahr 2012 auf einem Schiff in Köln. In Deutschland wurden Ermittlungen gegen Örs nach Angaben der Anwaltin eingestellt. Die Kölnerin saß drei Monate in der Türkei in Untersuchungshaft und stand dann sechs Monate unter Hausarrest. Seit Juni gilt eine Ausreisesperre. Sie darf die Türkei nicht verlassen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH