Ermittlungen gegen A49-Aktivisten dauern an

15. Januar 2021 ©
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Die Proteste von Umwelt- und Klimaaktivisten gegen den Weiterbau der Autobahn 49 in Mittelhessen beschäftigen weiterhin die Staatsanwaltschaften. Die Ermittler suchen noch immer nach einem unbekannten Mann, der ein hohes Holzgestell zum Einsturz gebracht haben soll, das beinahe Polizisten getroffen hätte.
Gießen/Frankfurt (dpa/lhe) - Die Proteste von Umwelt- und Klimaaktivisten gegen den Weiterbau der Autobahn 49 in Mittelhessen beschäftigen weiterhin die Staatsanwaltschaften. Die Ermittler suchen noch immer nach einem unbekannten Mann, der ein hohes Holzgestell zum Einsturz gebracht haben soll, das beinahe Polizisten getroffen hätte. Die Fahndung laufe, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Gießen. Diese ermittelt unter anderem wegen des Verdachts des versuchten Totschlags. Auch gegen zwei Beamte dauern die Untersuchungen an.
Weiterhin in Untersuchungshaft sitzt eine Aktivistin, der gefährliche Körperverletzung, Widerstand sowie tätlicher Angriff gegen Vollstreckungsbeamte vorgeworfen wird. Die Frau, die dem Sprecher zufolge keine Angaben zu ihrer Identität macht, soll bei der Räumung eines Plateaus in etwa 15 Metern Höhe Polizisten getreten und geschlagen haben. Ein Beamter habe dabei beinahe das Gleichgewicht verloren. Eine weitere Person sitzt in U-Haft unter anderem wegen Landfriedensbruchs und gefährlicher Körperverletzung - wegen mutmaßlicher Steinwürfe auf Polizisten. Auch in diesem Fall habe die Identität bisher nicht festgestellt werden können.
Noch nicht abgeschlossen ist das Verfahren gegen einen Polizisten wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung im Amt. Bei dem Vorfall war eine Aktivistin von einem Gestell gestürzt und schwer verletzt worden. Der Beamte soll zuvor ein Seil durchtrennt haben, das mit dem Bauwerk verbunden gewesen sei. Die Verbindung soll für ihn nicht erkennbar gewesen sein. Ermittelt wird zudem wegen eines weiteren Absturzes, der möglicherweise von einer Beamtin verursacht wurde. Auch hier laufe das Verfahren noch, so die Staatsanwaltschaft.
Um die Rodungen für den Weiterbau der A49 aufzuhalten, hatten Umweltaktivisten Waldstücke bei Homberg (Ohm) und Stadtallendorf «besetzt» und in Bäumen, Baumhäusern und hochbeinigen Gestellen ausgeharrt. Die Polizei war zwischen Oktober und Mitte Dezember mit einem Großaufgebot vor Ort, um das Gebiet zu räumen. Die Baumfällungen im Dannenröder und Maulbacher Wald sowie im Herrenwald sind bis auf Restarbeiten mittlerweile abgeschlossen.
Einige Aktivisten hatten sich aus Protest gegen das Verkehrsprojekt auch von Autobahnbahnbrücken abgeseilt und so den Verkehr ausgebremst. Mehrere Menschen kamen danach in Untersuchungshaft. Diese seien mittlerweile wieder entlassen worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt. Die Ermittlungen gegen die Personen wegen Nötigung dauern demnach an.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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