Hannover (dpa/lni) - Kann die Konjunktur in Niedersachsen nach dem Pandemie-Absturz 2020 bald wieder auf die Beine kommen? Um diese Frage geht es heute bei den Arbeitgebern (10.00 Uhr) und der NordLB (10.30 Uhr). Vorgestellt werden Ergebnisse einer Verbandsumfrage zu den Erwartungen ans neue Jahr, an der Betriebe aus der Metall- und Elektroindustrie, der Autoindustrie, dem Einzelhandel und der Gastronomie teilnahmen. Experten der NordLB geben außerdem einen Ausblick auf die derzeit absehbare volkswirtschaftliche Entwicklung - auch bezogen auf die starken Verflechtungen vieler niedersächsischer Branchen mit anderen europäischen Ländern.
Im abgelaufenen Jahr geriet die deutsche Wirtschaft in eine der schwersten Rezessionen der Nachkriegszeit. Das Bruttoinlandsprodukt brach im Vergleich zu 2019 um 5,0 Prozent ein, wie das Statistische Bundesamt anhand einer ersten Schätzung mitteilte. Stärker war die Wirtschaftsleistung nur während der Finanzkrise 2009 geschrumpft (5,7 Prozent). In Niedersachsen lag der regionale Rückgang nach dem ersten Halbjahr 2020 preisbereinigt bei 7,3 Prozent.
Während des ersten Shutdowns im Frühjahr waren zunächst zahlreiche Industrieunternehmen geschlossen, der Einzelhandel musste auch im zweiten Shutdown dichtmachen. Gastronomie- und Touristikbetriebe bangen um ihre Existenz, Hilfen für kleine und mittelständische Firmen kommen oft nicht richtig an. Erstmals seit 2011 verzeichnete Deutschland im Gesamtjahr 2020 zudem wieder ein Haushaltsdefizit - die Milliardenhilfen belasten die Staatskasse und führen zu neuer Verschuldung. Ökonomen hoffen, dass sich die Lage bei einer fortschreitenden Immunisierung der Bevölkerung wieder stabilisiert.