Hessen verzichtet beim Schuldenmanagement auf Zinsderivate
14. Januar 2021
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Hessen will den Verzicht auf einen Einsatz von Zinsderivaten beim Schuldenmanagement im Haushaltsgesetz verankern. Damit falle die Möglichkeit weg, zur Steuerung von Zinsrisiken Finanzderivate zu erwerben, teilten die Landtagsfraktionen von CDU und Grünen am Donnerstag in Wiesbaden mit.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessen will den Verzicht auf einen Einsatz von Zinsderivaten beim Schuldenmanagement im Haushaltsgesetz verankern. Damit falle die Möglichkeit weg, zur Steuerung von Zinsrisiken Finanzderivate zu erwerben, teilten die Landtagsfraktionen von CDU und Grünen am Donnerstag in Wiesbaden mit. Bei diesem Finanzinstrument geht es um die langfristige Absicherung von Kreditzinsen durch feste Zinssätze.
«Bereits seit 2014 hat das Land diese Möglichkeit schon nicht mehr genutzt, jetzt wird diese Option auch formal aus dem Haushaltsgesetz herausgenommen», teilten die Fraktionen mit. Im Haushaltsgesetz verbleibe nur noch die Möglichkeit, Derivate zum Ausschluss von Währungsrisiken oder Risiken aus einer Negativverzinsung einzusetzen.
2011 hatte das Land Zinsderivate für 20 Prozent seiner Schulden eingesetzt - mit Laufzeiten von bis zu 40 Jahren. Bisher sei dies nicht wirtschaftlich gewesen, hatte der Rechnungshof vor kurzem geurteilt und auf nominale Mehrkosten von derzeit mehr als vier Milliarden Euro über die gesamte Laufzeit verwiesen. Sollten die Zinssätze wieder steigen, könne sich die Fixierung auf das Zinsniveau von 2011 jedoch noch als vorteilhaft erweisen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH