Kaum Auswirkungen auf Trauungen

9. Januar 2021 ©
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Thüringens Standesämter haben trotz der Corona-Krise allenfalls leichte Rückgänge bei der Zahl der bislang angemeldeten Eheschließungen für 2021 verzeichnet. «Ein genauer Trend ist noch nicht abzusehen, aber aktuell ist die Nachfrage ähnlich wie in den Jahren zuvor», erklärt Heike Müller Hipper, Standesbeamtin in Jena und Vorsitzende des Fachverbands der Standesbeamtinnen und Standesbeamten des Freistaats Thüringen.
Jena (dpa/th) - Thüringens Standesämter haben trotz der Corona-Krise allenfalls leichte Rückgänge bei der Zahl der bislang angemeldeten Eheschließungen für 2021 verzeichnet. «Ein genauer Trend ist noch nicht abzusehen, aber aktuell ist die Nachfrage ähnlich wie in den Jahren zuvor», erklärt Heike Müller Hipper, Standesbeamtin in Jena und Vorsitzende des Fachverbands der Standesbeamtinnen und Standesbeamten des Freistaats Thüringen. Auch in Eisenach und Zeulenroda-Triebes sind die Zahlen den Standesämtern zufolge etwa auf Vorjahresniveau. Gera, Weimar, Erfurt und die Landgemeinde am Ettersberg melden eine leichte Zurückhaltung. In Nordhausen ist die Nachfrage dem Standesamt zufolge sehr verhalten. Sonneberg konnte keine Angaben machen.
«Wer wirklich heiraten möchte, findet auch einen Weg», fasst Antje Focke vom Standesamt in Zeulenroda-Triebes zusammen. Zurückhaltend seien eher jene Paare, die Wert auf große Hochzeiten mit vielen Gästen auf dem Standesamt legten. Ein grundsätzlicher Trend ist durch die Corona-Krise aber doch festzustellen: Viele Paare heirateten zunächst standesamtlich und verschieben die Feier auf einen späteren Termin, wie mehrere Standesbeamte erklären.
Wegen der je nach Kommune unterschiedlichen Hygienebestimmungen sorgt Corona indes für ungewöhnliche Szenarien: Weil in der Stadt Jena derzeit Trauungen ausschließlich im Rathaus durchgeführt werden, können dort neben dem Brautpaar und dem Standesbeamten maximal drei Gäste während der Trauung anwesend sein, wie Müller Hipper erklärt. Im wesentlich kleineren Zeulenroda-Triebes hingegen sind bis zu neun Gäste möglich. Grund sind die unterschiedlich großen Räumlichkeiten, die in den Kommunen zur Verfügung stehen.
Die Rahmenbedingungen sind aber überall ähnlich: Neben Maskenpflicht und Abstandsgeboten gehört unter anderem auch das ausgiebige Lüften nach jeder Trauung zum Standard. Ob das Brautpaar nach vollzogener Trauung zumindest für den Kuss die Maske kurz abnehmen darf, hängt ebenfalls von den Umständen vor Ort ab. Mittlerweile seien Eheschließungen aber gut mit den Hygienevorschriften vereinbar, sagt Müller Hipper. Die Vorgaben seien inzwischen so angepasst worden, dass Trauungen ohne größere Schwierigkeiten möglich seien.
Auf manche für Hochzeiten beliebte Orte, vor allem Hotels, müssen Paare aber wegen des Lockdowns verzichten: So seien in Zeulenroda-Triebes aktuell keine Trauungen im Seehotel Zeulenroda möglich, sagt Focke. Im Schloss Ettersburg im Weimarer Land hingegen könnten eigentlich Eheschließungen stattfinden, aktuell gebe es aber keine Anfragen, erklärt Eva Schröpfer vom Veranstaltungsmanagement Schloss Ettersburg. Das liege aber eher an der Jahreszeit: «Starke Nachfrage haben wir meist ab April.»
Im Schnitt würden im Schloss jedes Jahr rund 80 Hochzeiten durchgeführt. Viele Wochenenden im Frühjahr 2021 seien bereits für Feiern geblockt, einschneidende Unterschiede zu den Vorjahren seien zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu verzeichnen, sagte Schröpfer. Eine Einschätzung, die auch die zuständige Standesbeamtin der zuständigen Landgemeinde «Am Ettersberg», Doreen Törmer, teilt: «Die Rückfrage ist in der Kommune insgesamt schon etwas verhaltener, von einem Einbruch kann man aber nicht sprechen.»
Doch auch unabhängig von Corona sind grundsätzliche Heiratstrends zu beobachten: «Wir verzeichnen immer mehr Trauungen unter der Woche», erklärt Müller Hipper. Immer häufiger seien individuell für das jeweilige Paar bedeutsame Termine wie Beziehungsjubiläen oder runde Geburtstage wichtiger als eine Heirat am Wochenende. Zumindest in Jena gebe es zudem kaum einen Unterschied zwischen Hochsommer und Winter, was die Zahl der Eheschließungen angeht.
Eine Digitalisierung der Trauungen ist auf absehbare Zeit übrigens nicht in Sicht: «Technisch wäre es natürlich machbar, Eheschließungen auch über Videotelefonie durchzuführen. Rechtlich ist das aber nicht möglich», erklärt Müller Hipper. Dem Verband zufolge gibt es in Thüringen derzeit 141 Standesämter.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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