Weniger Stickstoffdioxid an Straßen in NRW-Städten gemessen
8. Januar 2021
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Die Belastung der Luft in Nordrhein-Westfalen mit dem Reizgas Stickstoffdioxid ist nach vorläufigen Ergebnissen im vergangenen Jahr weiter gesunken. Zum ersten Mal sei an allen 55 automatischen Messstellen im Land der Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel eingehalten worden, teilte das NRW-Umweltministerium am Freitag mit.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Die Belastung der Luft in Nordrhein-Westfalen mit dem Reizgas Stickstoffdioxid ist nach vorläufigen Ergebnissen im vergangenen Jahr weiter gesunken. Zum ersten Mal sei an allen 55 automatischen Messstellen im Land der Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel eingehalten worden, teilte das NRW-Umweltministerium am Freitag mit. Im Jahr zuvor hatte es noch an sieben Messstellen Überschreitungen des Grenzwertes gegeben.
«Wir sind auf dem richtigen Weg, überall die Grenzwerte einzuhalten», kommentierte Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) die Daten. Auch die langjährigen Spitzenreiter bei den Schadstoffmessungen wie der Clevische Ring in Köln oder die Corneliusstraße in Düsseldorf haben 2020 den Grenzwert eingehalten. Das höchste Messergebnis registrierte der Messcontainer am Graf-von-Galen-Ring in Hagen mit 39 Mikrogramm.
Viele Kommunen haben in den vergangenen Jahren ihre Anstrengungen zur Luftreinhaltung verstärkt. Um gerichtlich verhängte Fahrverbote abzuwenden, hatten sie sich mit der Deutschen Umwelthilfe auf Maßnahmen zur Reduzierung des Autoverkehrs geeinigt. Zu Hilfe kam den Kommunen aber auch der Rückgang des Verkehrs durch die Corona-Pandemie. Wie stark sich dieser Effekt auf die Jahresmittelwerte tatsächlich ausgewirkt hat, werde noch ausgewertet, teilte das Ministerium mit.
In der Auswertung sind bisher nur die automatischen Messstellen enthalten. Daneben werden sogenannte Passivsammler zur Ermittlung der Stickoxid-Belastungen eingesetzt. Deren Messergebnisse lagen erst zu einem späteren Zeitpunkt vor, weil sie in einem aufwendigen Verfahren im Labor analysiert werden müssten, heißt es in der Mitteilung. Dies betreffe insgesamt etwa zwei Drittel der Stickstoffdioxid-Messstandorte. Eine abschließende Bewertung der Luftqualitätswerte für das Jahr 2020 sei erst nach Vorliegen aller Messergebnisse möglich.
Stickstoffdioxid ist schlecht für die Atemwege. Wer lange einer hohen Belastung ausgesetzt ist, kann eine Bronchitis, stärkeres Asthma oder Herz-Kreislauf-Probleme bekommen. Dieselautos gelten als Hauptverursacher der Stickstoffdioxid-Belastung in der Innenstadt-Luft.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH