Frühere Hotspot-Strategie gescheitert
1. Januar 2021
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Nach Meinung von Thüringens Heike Werner (Linke) ist die Strategie der lokalen Lockdowns in Corona-Hotspots nicht erfolgreich gewesen. «Man muss jetzt feststellen, dass sich diese Hotspot-Strategie mit den Inzidenzstufen 35 und 50 nicht bewährt hat», sagte Werner der Deutschen Presse-Agentur.
Erfurt (dpa/th) - Nach Meinung von Thüringens Heike Werner (Linke) ist die Strategie der lokalen Lockdowns in Corona-Hotspots nicht erfolgreich gewesen. «Man muss jetzt feststellen, dass sich diese Hotspot-Strategie mit den Inzidenzstufen 35 und 50 nicht bewährt hat», sagte Werner der Deutschen Presse-Agentur. Zugleich betonte sie, dass dieses Vorgehen vor dem starken Anstieg der Infektionszahlen im Herbst und Winter auch von einigen Experten empfohlen worden war.
«Im Nachhinein wäre es vielleicht gut gewesen, wenn sich die Länderchefs darauf verständigt hätten, früher in den Lockdown zu gehen.» Hinterher sei man aber immer schlauer.
Werner wies auch darauf hin, dass es zu dieser Zeit nicht absehbar gewesen sei, wie explosionsartig sich das Infektionsgeschehen entwickeln würde. «Ich glaube, dass das Virus uns einfach einen Strich durch die Rechnung gemacht hat», sagte die Ministerin.
Die Corona-Viren seien offenbar flexibler, als man dies erwartet hatte. «Das Virus hat gerade in den Wintermonaten eine enorm hohe Durchschlagskraft, was wir so im Februar, März und April nicht sehen konnten, weil wir relativ schnell in den Lockdown gegangen waren, und als wir aus dem Lockdown herauskamen, war dann schon bald der Sommer da», sagte Werner.
Die Hotspot-Strategie sei auch deshalb empfohlen worden, «weil die Maßnahmen ja auch von den Bürgerinnen und Bürgern umgesetzt werden mussten», sagte Werner. Es habe die Gefahr bestanden, dass etwa strenge Kontaktbeschränkungen oder Ausgangssperren in Kommunen mit sehr geringen Infektionszahlen nicht mitgetragen worden wären. Sie sei froh, dass die jetzigen Maßnahmen von der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung akzeptiert und umgesetzt würden.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH