Keine generelle Absage für Weihnachtsgottesdienste
22. Dezember 2020
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Die und Bistümer in Hessen sprechen keine generellen Absagen für Weihnachtsgottesdienste wegen der Corona-Pandemie aus. Die Entscheidung liege beim Pfarrer beziehungsweise in den Gemeinden, teilte ein Sprecher der Diözese Limburg mit.
Fulda/Limburg/Kassel/Darmstadt (dpa/lhe) - Die und Bistümer in Hessen sprechen keine generellen Absagen für Weihnachtsgottesdienste wegen der Corona-Pandemie aus. Die Entscheidung liege beim Pfarrer beziehungsweise in den Gemeinden, teilte ein Sprecher der Diözese Limburg mit. Es gebe keine bistumsweite Absage von Präsenzgottesdiensten. Es sei zudem die persönliche Entscheidung der Gläubigen, ob sie in die Kirche gehen wollten - es gebe beispielsweise Online-Alternativangebote.
Auch aus Fulda hieß es: «Ja, es wird an Weihnachten 2020 im Bistum Fulda Gottesdienste geben.» Diese fänden mit «deutlich reduzierter Besucherzahl, unter strengster Beachtung von Hygiene-Regeln und mit zusätzlichen Hinweisen zum Schutz vor Infektionen» statt, teilte ein Bistumssprecher mit. Einige Gemeinden würden die Zahl der Gottesdienste an die veränderte Situation anpassen. Eine generelle Absage von Gottesdiensten gebe es nicht.
Die Gemeinden der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) entscheiden ebenfalls jeweils in Eigenregie, ob sie Präsenzgottesdienste feiern. Nach Angaben eines Sprechers gab der EKHN-Krisenstab in der vergangenen Woche neue Richtlinien für die Feierlichkeiten an Weihnachten heraus. Diese beinhalten etwa Maßnahmen zum Infektionsschutz. Neu seien unter anderem eine verbindliche Anmeldung vorab, die Bitte um kurze Abläufe und gründliches Lüften, teilte der EKHN-Sprecher mit.
«Gemeinden werden darüber hinaus gebeten, ab einer Inzidenzzahl von über 200 im Ort noch einmal besonders intensiv zu überlegen, ob sie einen Gottesdienst stattfinden lassen.» Wichtig aber sei, Gemeinden in ihrer jeweils eigenen Entscheidung für oder gegen Gottesdienste im Lockdown zu respektieren. Einige Gemeinden haben schon Gottesdienste abgesagt, etwa in Gießen. «Viele Gemeinden in und um Gießen stellen stattdessen Feiern ins Internet und empfehlen festliche Weihnachtsgottesdienste im Fernsehen und im Radio. Symbolisch werden die Glocken an Heiligabend geläutet», heißt es aus dem Evangelischen Dekanat Gießen.
Im Frühjahr sei die Absage der Gottesdienste ein notwendiger Schritt gewesen, um Menschenleben zu schützen, teilte ein Sprecher der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) mit. Mittlerweile wisse man aber mehr über das Virus und seine Verbreitung. Deshalb habe man sich nicht für eine generelle Absage, sondern eine «differenziertere Haltung» entschieden: «Da, wo es tragfähige, erprobte, mit den Behörden abgestimmte Hygienekonzepte gibt, kann in den Gottesdienst gefeiert werden, unter Beachtung der Hygieneregeln und ohne Gemeindegesang.» Wo die Inzidenzzahlen allerdings besonders hoch seien, lege man den Gemeinden die Absage der analogen Gottesdienste nahe. Insbesondere in Hanau, im Main-Kinzig-Kreis, in Fulda, Hersfeld-Rotenburg oder Waldeck-Frankenberg seien Gottesdienste abgesagt worden.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, hält die Einschränkungen für Weihnachtsgottesdienste für vernünftig. «Wir müssen uns in der Pandemie einschränken und Verantwortung übernehmen, das ist unsere Aufgabe», sagte er in einem Interview mit dem Bistum Limburg. «Wir als Kirche wollen niemanden durch Gottesdienste gefährden, deshalb ist es wichtig, alle Notwendigkeiten, hygienischen Maßnahmen und Abstandsregeln einzuhalten.»
Mitte Dezember hatte Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) nach einem Gespräch mit hochrangigen vertretern mitgeteilt, dass Weihnachtsgottesdienste trotz des Lockdowns auch in Präsenz erlaubt bleiben. Zu den Hygienevorgaben zählen das Tragen von Masken, anderthalb Meter Abstand und der Verzicht auf gemeinsames Singen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH