Schweriner IHK zieht gemischte Jahresbilanz
18. Dezember 2020
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Ungeachtet der Klagen von Unternehmen über aus ihrer Sicht zu harte Eingriffe und zu geringe Ausgleichszahlungen zeigt sich die Industrie- und Handelskammer Schwerin mit dem Agieren der Landesregierung in der Corona-Krise weitgehend zufrieden. «Die Landespolitik hat insgesamt eine gute Arbeit geleistet.
Schwerin (dpa/mv) - Ungeachtet der Klagen von Unternehmen über aus ihrer Sicht zu harte Eingriffe und zu geringe Ausgleichszahlungen zeigt sich die Industrie- und Handelskammer Schwerin mit dem Agieren der Landesregierung in der Corona-Krise weitgehend zufrieden. «Die Landespolitik hat insgesamt eine gute Arbeit geleistet. Insbesondere die unbürokratischen und schnellen Zuwendungen für betroffene Unternehmen in Verbindung mit arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen haben bisher dazu beigetragen, wirtschaftliche Strukturen zu erhalten», erklärte Kammer-Hauptgeschäftsführer Siegbert Eisenach am Freitag.
In einer ersten Bilanz des massiv von der Corona-Pandemie gezeichneten Jahres konstatierte Eisenach hohe Umsatzverluste vor allem für Hotellerie und Gastronomie. Eine ganze Reihe von Firmen blicke in eine unsichere Zukunft. Der stationäre Einzelhandel kämpfe mit einem starken Onlinehandel, niedrigen Kundenfrequenzen sowie Umsatzrückgängen, die sich durch die aktuelle Schließung der Läden im Weihnachtsgeschäft nochmals verstärkten. Doch gebe es auch eine große Stabilität des Arbeitsmarktes in Wirtschaftsbereichen wie Logistik, Ernährungswirtschaft und Baugewerbe.
Der gesamtwirtschaftliche Konjunktureinbruch habe jedoch deutliche Spuren hinterlassen. «Mit einem Wert von 77,9 Punkten im Mai wurde der bisher stärkste Einbruch in der 30-jährigen Geschichte der IHK-Konjunkturanalysen registriert», heißt es in der Mitteilung. Besonders zu Beginn der Schließungen im Frühjahr seien die Indikatoren zu Lage und Ausblick düster gewesen, hätten sich im September aber wieder aufgehellt. Aktuellere Daten lagen nicht vor.
Eisenach erwartet, dass die Lage auf dem Arbeitsmarkt auch 2021 angespannt bleibt. Zwar benötigten Bau und Ernährungswirtschaft weiter Personal. «In der maritimen Wirtschaft scheint die Aussicht dagegen deutlich schlechter zu werden», stellte Eisenach angesichts der akuten Finanznöte der MV Werften in Wismar, Rostock und Stralsund fest.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH