Zustand des Waldes weiter schlecht
11. Dezember 2020
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Dem Brandenburger Wald geht es trotz einer leichten Erholung das dritte Jahr in Folge schlecht. Zu dieser Einschätzung kommt das Umweltministerium in seinem Waldzustandsbericht 2020, der am Freitag vorgestellt wurde.
Potsdam (dpa/bb) - Dem Brandenburger Wald geht es trotz einer leichten Erholung das dritte Jahr in Folge schlecht. Zu dieser Einschätzung kommt das Umweltministerium in seinem Waldzustandsbericht 2020, der am Freitag vorgestellt wurde.
«Trockenheit, Hitze und Stürme, alles zusammen haben den Wald in den letzten drei Jahren in Dauerstress versetzt und das ist nicht ohne Auswirkungen geblieben (...)», sagte Umweltminister Axel Vogel (Grüne) in Potsdam. «Wir müssen feststellen, in Brandenburg ist die Situation nicht gut.» In diesem Jahr sei zwar eine leichte Regeneration der Bäume zu verzeichnen, die Situation bleibe aber angespannt. Die Schäden nahmen laut Vogel im Vergleich zum Vorjahr von 37 Prozent auf 25 Prozent ab - das sei aber immer noch ein Viertel der Bäume. Fast alle Baumarten seien betroffen, vor allem Kiefer und Eiche. Der Anteil an Schadholz betrage drei Millionen Festmeter, die Menge entspreche der Holznutzung eines ganzen Jahres.
Vogel erwartet, dass die Witterungsextreme auch in den nächsten Jahren Einfluss auf die Stabilität der Wälder haben werden. Baumarten seien geschwächt und deshalb anfällig für Schädlinge wie etwa den Borkenkäfer. Deshalb seien Waldbaukonzepte auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse gefragt, darunter eine klimaangepasste Baumartenwahl, so der Minister. Brandenburg könne wegen des Klimawandels allerdings nicht auf mediterrane Baumarten zurückgreifen, da es auch Spätfröste gebe, erläuterte er.
Auch der Waldumbau müsse vorangetrieben werden. Die privaten Waldbesitzer müssten animiert werden, in ihren Wald zu investieren. Ab dem kommenden Jahr gebe es extra Prämien für Waldeigentümer, das sei aber nur ein «Notnagel», so Vogel, und keine Lösung.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH