Klärschlamm soll wieder Thema in Bürgerschaft werden
9. Dezember 2020
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Die Industrie- und Handelskammer zu Rostock hat die Rostocker Bürgerschaft aufgefordert, sich demnächst noch einmal mit dem Bau einer Klärschlammverwertungsanlage zu befassen. Hintergrund sei, dass sich die Klärschlamm-Kooperation Mecklenburg-Vorpommern (KKMV) gegen die dezentrale Trocknung des Schlamms und damit gegen einen wesentlichen Bestandteil des Projekts entschieden habe, sagte der Präsident der zu Rostock, Klaus-Jürgen Strupp.
Rostock (dpa/mv) - Die Industrie- und Handelskammer zu Rostock hat die Rostocker Bürgerschaft aufgefordert, sich demnächst noch einmal mit dem Bau einer Klärschlammverwertungsanlage zu befassen. Hintergrund sei, dass sich die Klärschlamm-Kooperation Mecklenburg-Vorpommern (KKMV) gegen die dezentrale Trocknung des Schlamms und damit gegen einen wesentlichen Bestandteil des Projekts entschieden habe, sagte der Präsident der zu Rostock, Klaus-Jürgen Strupp. Für die komme neben Rostock auch Güstrow als Standort in Betracht.
Die Bürgerschaft hatte 2019 den Bau der Verwertungsanlage im Stadtteil Bramow beschlossen. Laut Gutachten sei der Standort in Nachbarschaft der Zentralen Kläranlage Rostock der wirtschaftlich günstigste Standort für eine Klärschlammverwertungsanlage. «Mit dem Wegfall der dezentralen Trocknungsanlagen würden zu den geschätzten zehn bis zwölf Lkw-Ladungen Klärschlamm pro Tag in Rostock voraussichtlich weitere hinzukommen», sagte Strupp.
Für die KKMV ist der Wegfall der dezentralen Trocknungen in Schwerin und Grevesmühlen kein Grund, dass sich die Bürgerschaft erneut mit der Verwertungsanlage befassen muss. Der Wegfall der dezentralen Trocknung bedeute zwei bis drei Laster mehr pro Tag. Bei einem Verkehrsaufkommen von mehreren Tausend Autos spiele das keine Rolle. Geschäftsführer Klaus Rhode ging deshalb davon aus, dass der Bau der rund 58 Millionen Euro teuren Anlage im Herbst 2022 beginnen kann.
Nach KKMV-Angaben fallen bei dem Unternehmen rund 85 000 Tonnen Klärschlamm und damit zwei Drittel der Gesamtmenge von MV an. In der Verwertungsanlage soll der Klärschlamm verbrannt werden, das dort enthaltene Phosphor werde recycelt.
Laut müsse auch bedacht werden, dass in unmittelbarer Nachbarschaft zur geplanten Klärschlammverwertungsanlage der «Ocean Technology Campus» (OTC) entstehen soll. Dieser potenzielle Hightech-Standort dürfe nicht beeinträchtigt werden.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH