Trotz Corona weniger Firmenpleiten in Sachsen
8. Dezember 2020
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8. Dezember 2020
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Die Zahl der Firmenpleiten in Sachsen ist trotz der Corona-Krise deutlich zurückgegangen. Das geht aus der jährlichen Schätzung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervor, die am Dienstag vorgestellt wurde.
Frankfurt/Leipzig (dpa/sn) - Die Zahl der Firmenpleiten in Sachsen ist trotz der Corona-Krise deutlich zurückgegangen. Das geht aus der jährlichen Schätzung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervor, die am Dienstag vorgestellt wurde. Demnach lag die Insolvenzquote - also die Zahl der Pleiten pro 10 000 Unternehmen - im Freistaat in diesem Jahr bei 42. Im Vorjahr lag sie noch bei 49. Der deutliche Rückgang bei den Firmenpleiten täusche jedoch «über die wirkliche Situation der Unternehmen hinweg», hieß es weiter.
Staatliche Hilfsgelder und Erleichterungen im Insolvenzrecht entspannten demnach die Lage 2020. «Insbesondere für Gastronomie, Einzelhandel oder die Messe-, Reise- und Veranstaltungsbranche hat die Rezession massive Auswirkungen auf die Liquiditäts- und Finanzlage. Das wird sich ab dem kommenden Jahr dann in den Insolvenzzahlen niederschlagen», prognostizierte Creditreform.
Eine Erklärung für die niedrigen Zahlen im abgelaufenen Jahr: Der Gesetzgeber hat die Insolvenzantragspflicht für Firmen seit 1. März 2020 ausgesetzt. Heißt: Unternehmen, die wegen der Corona-Krise in Bedrängnis geraten, sind seither nicht verpflichtet, einen Insolvenzantrag zu stellen. Diese Sonderregelung gilt noch bis Ende 2020. Allerdings nur für Unternehmen, die überschuldet sind, nicht bei eingetretener Zahlungsunfähigkeit.
Bundesweit verringerte sich die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Vergleich zu 2019 um 13,4 Prozent auf 16 300 Fälle. Einen niedrigeren Stand bei den Unternehmensinsolvenzen gab es zuletzt 1993 mit 15 150 Fällen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH