AfD in Niedersachsen stellt Liste für Bundestagswahl auf
5. Dezember 2020
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5. Dezember 2020
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Bei der AfD in Niedersachsen schwelt der Streit über die Ausrichtung der Partei - heute wird sich in Braunschweig zeigen, ob der Konflikt auch die Listenaufstellung für die Bundestagswahl bestimmt. Als Redner sind zu Beginn der Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alexander Gauland, sowie der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla angekündigt.
Braunschweig (dpa) - Bei der AfD in Niedersachsen schwelt der Streit über die Ausrichtung der Partei - heute wird sich in Braunschweig zeigen, ob der Konflikt auch die Listenaufstellung für die Bundestagswahl bestimmt. Als Redner sind zu Beginn der Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alexander Gauland, sowie der AfD-Bundesvorsitzende Tino Chrupalla angekündigt. Anders als andere Parteien weicht die AfD trotz Corona nicht auf eine Online-Veranstaltung aus, rund 500 AfD-Mitglieder werden in Braunschweig erwartet. Bei zwei Protestkundgebungen gegen das AfD-Treffen rechnet die Polizei mit rund 300 Teilnehmern.
Der Richtungsstreit in Niedersachsen war im Spätsommer offen ausgebrochen, als der AfD-Bundestagsabgeordnete Jens Kestner zum Nachfolger der als moderat geltenden Landesvorsitzenden Dana Guth gewählt wurde. Kestner wurde bisher dem nun offiziell aufgelösten, völkisch-nationalistischen «Flügel» zugerechnet. Als Guth auch als Fraktionsvorsitzende abgelöst werden sollte, trat sie mit zwei Abgeordneten aus der Fraktion im Landtag aus, die daraufhin zerbrach. Aus Protest gegen einen von ihr konstatierten Rechtsruck der AfD in Niedersachsen trat Guth am Donnerstag auch aus der Partei aus.
Guth kritisierte, dass die Aufstellungsversammlung ohne jede zeitliche Not mitten in der Corona-Krise organisiert werde, damit der rechte Flügel im Landesverband die Posten auf der Kandidatenliste besetzen könne. Auf der vom AfD-Landesverband veröffentlichten Bewerberliste befindet sich neben Kestner auch der frühere Landesvorsitzende Armin-Paul Hampel, der möglicherweise erneut Spitzenkandidat zur Bundestagswahl werden soll.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH