Verdächtiger im Fall Maddie in niedersächsischem Gefängnis
1. Dezember 2020
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Der Verdächtige im Fall Maddie ist in ein niedersächsisches Gefängnis verlegt worden. Der 43-Jährige kam nach dpa-Informationen nach Wolfenbüttel, wo er eine mehrjährige Haftstrafe nach einem Vergewaltigungsurteil absitzen soll.
Braunschweig/Wolfenbüttel (dpa) - Der Verdächtige im Fall Maddie ist in ein niedersächsisches Gefängnis verlegt worden. Der 43-Jährige kam nach dpa-Informationen nach Wolfenbüttel, wo er eine mehrjährige Haftstrafe nach einem Vergewaltigungsurteil absitzen soll. Die Justizbehörden betonten zwar, dass über genaue Haftanstalten, in denen Beschuldigte inhaftiert werden, grundsätzlich nicht informiert werde. «Wolfenbüttel ist aber die übliche JVA, wenn es um die Vollstreckung von Verurteilungen aus dem hiesigen Bezirk geht», sagte Hans Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig.
Dort wird gegen den Verdächtigen im Fall Maddie auch wegen anderer Sexualstraftaten ermittelt. «Ob und wann in diesen Fällen Anklage erhoben werden wird, ist derzeit nicht absehbar. Ich bin aber zuversichtlich, dass die entsprechenden Ermittlungen schneller abzuschließen sein werden als im Fall Maddie, möglicherweise in den nächsten Monaten», hatte Wolters am Montag nach einem Medienbericht über die Verlegung nach Niedersachsen gesagt.
Der 43-Jährige saß zuletzt in Schleswig-Holstein eine Haftstrafe wegen Drogenhandels ab. Im November hatte der Bundesgerichtshof (BGH) die Revision des mehrfach vorbestraften Straftäters gegen ein Vergewaltigungsurteil des Landgerichts Braunschweig mit sieben Jahren Haft verworfen. Er war dort Dezember 2019 wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen US-Amerikanerin verurteilt worden.
Im Fokus steht der 43-Jährige, seitdem das Bundeskriminalamt (BKA) und die Staatsanwaltschaft Braunschweig im Juni in einer Öffentlichkeitsfahndung mitteilten, dass sie im Fall der vermissten Maddie gegen ihn wegen Mordverdachts ermitteln. Das britische Mädchen war 2007 spurlos aus einer Ferienanlage an der Algarve verschwunden.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH