Der Norden Schleswig-Holsteins hat weniger Corona-Fälle
29. November 2020
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29. November 2020
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Die Corona-Infektionsraten sind im Norden Schleswig-Holsteins im bundesweiten Vergleich vergleichsweise niedrig. Im Kreis Schleswig-Flensburg lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntag laut Robert Koch-Institut unter elf.
Kiel (dpa) - Die Corona-Infektionsraten sind im Norden Schleswig-Holsteins im bundesweiten Vergleich vergleichsweise niedrig. Im Kreis Schleswig-Flensburg lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Sonntag laut Robert Koch-Institut unter elf. Bundesweit war die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche nirgendwo niedriger. Auch der landesweite Wert lag unter 50. Gleich sechs Kreise Schleswig-Holsteins zählten zu den zehn Landkreisen mit den bundesweit niedrigsten Zahlen. Einzig im Kreis Pinneberg am Hamburger Rand lag der Wert über 100.
Doch woran liegt das? «Die Leute sind hier ruhig und geduldig, wodurch die Einschränkungen mit der entsprechenden Ruhe und Gelassenheit hingenommen werden», sagte SSW-Landtags-Fraktionschef Lars Harms der Deutschen Presse-Agentur. «Die Zahl der Corona-Leugner strebt hier gegen Null, wodurch eben auch niemand aus der Reihe tanzt.»
Für Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP) haben die im bundesweiten Vergleich moderaten Infektionszahlen in Schleswig-Holstein vor allem mit dem Zusammenspiel der Akzeptanz und dem Verständnis der Menschen für die Notwendigkeit der Maßnahmen und «dem umsichtigen, aber konsequenten Regierungshandeln» zu tun.
Schleswig-Flensburgs Landrat Wolfgang Buschmann sagte der «Bild»-Zeitung, «im Norden ist es so: Die Leute halten lieber fünf Meter Abstand als die vorgeschriebenen 1,5. Spaß beiseite: Es gibt viele glückliche Umstände.» Die Menschen hielten sich schlicht an die Vorgaben. «Und: Wir sind durch die Ostsee und im Norden durch Dänemark begrenzt. Von da kommt kein Corona.»
Zu Buschmanns Darstellung des Verhaltens der Norddeutschen passt ein Spruch, der in sozialen Netzwerken geteilt wird: «Hoffentlich ist Corona bald vorbei, dann können wir Norddeutschen endlich wieder unsere vier Meter Abstand einhalten.»
Ein Grund sind aber auch die Randlage und der aktuelle Tourismusstopp. Als Touristen noch nach Sylt und auf die anderen Nordseeinseln durften, war die Inzidenz auch im ebenfalls an Dänemark grenzenden Kreis Nordfriesland zwischenzeitlich deutlich höher als aktuell mit 17,5.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH