Wegen Corona-Pandemie weniger HIV-Tests

28. November 2020 ©
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Der Landesverband der Aids-Hilfen befürchtet angesichts schlechter Testbedingungen eine mögliche Ausbreitung von HIV. «In diesem Jahr sind weniger Menschen zu Tests gegangen», sagte der Landesgeschäftsführer der Aids-Hilfen, Sven Warminsky, in Magdeburg.
Magdeburg (dpa/sa) - Der Landesverband der Aids-Hilfen befürchtet angesichts schlechter Testbedingungen eine mögliche Ausbreitung von HIV. «In diesem Jahr sind weniger Menschen zu Tests gegangen», sagte der Landesgeschäftsführer der Aids-Hilfen, Sven Warminsky, in Magdeburg. Das habe verschiedene Gründe. Unter anderem seien wegen der Corona-Pandemie die Gesundheitsämter geschlossen gewesen oder ausgelastet. Normalerweise könnten sich Menschen in den Behörden kostenlos auf HIV testen lassen, hätten dies aber nicht tun können. Außerdem seien coronabedingt viele Präventionsangebote ausgefallen.
«Was mir Sorgen macht, ist das nächste Jahr», sagte Warminsky. Mit Blick auf das zurückgegangene Testaufkommen könnte 2021 die Zahl der HIV-Infektionen erneut steigen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts waren bereits 2019 in Sachsen-Anhalt mehr Menschen als im Vorjahr positiv auf HIV getestet worden. Insgesamt lebten Ende 2019 schätzungsweise 1100 Menschen mit HIV oder Aids in Sachsen-Anhalt. Ende 2018 waren es rund 1000 Betroffene.
«Wir raten allen, zu uns zu den Tests zu kommen», sagte der Landesgeschäftsführer. Die Anlaufstellen der Aids-Hilfen in Halle und Magdeburg böten ebenfalls kostenlose HIV-Tests. Auch auf Geschlechtskrankheiten könnten sich Menschen dort testen lassen. Zudem gebe es die Möglichkeit, den Hausarzt aufzusuchen oder einen Selbsttest für Zuhause zu kaufen.
Gerade angesichts der Corona-Pandemie sei es wichtig, sich testen zu lassen, erklärte Warminsky. Menschen mit HIV gehörten zur Risikogruppe, sofern sie noch keine Therapie machten. Daher sei es sinnvoll zu wissen, ob eine Infektion bestehe. Zum Ausbruch der Pandemie im Frühjahr habe es spürbar mehr Beratungsbedarf gegeben. Teilweise seien die Anlaufstellen überfordert gewesen.
«Wir haben unser digitales Angebot massiv ausgebaut», sagte Warminsky. Neben Beratungsangeboten per Video-Telefonat gab es auch die Möglichkeiten, mit den Beratenden per Messenger zu chatten. Zudem wurden Ansprechzeiten verlängert. Mittlerweile seien in Eigenregie vor Ort Schutzscheiben gebaut und der Vorrat an Masken aufgestockt worden, um Tests in den Beratungsstellen machen zu können. Die Kosten dafür trug die Aids-Hilfe selbst.
Nach Angaben der Deutschen Aidshilfe wird HIV am häufigsten beim ungeschützten Sex oder Drogenkonsum übertragen. Eine HIV-Therapie mit Medikamenten kann das Virus im Körper unterdrücken. HIV ist dann auch beim Geschlechtsverkehr nicht übertragbar. Eine Infektion mit HIV zeigt sich anhand verschiedener Symptome wie Fieber oder Ausschlag. Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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