Stiftung gibt umstrittenen Skalp aus Karl-May-Museum heraus

23. November 2020 ©
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Die Karl-May-Stiftung wird den seit rund 100 Jahren in der Sammlung des Karl-May-Museums Radebeul bewahrten und umstrittenen Skalp eines Indianerhäuptlings herausgeben. Das Kuratorium genehmigte am vergangenen Wochenende den Vorstandsbeschluss, ihn zu rehumanisieren und aus ethischen Gründen freiwillig zurückzuführen, sagte Stiftungsvorstand Volkmar Kunze am Montag der Deutschen Presse-Agentur.
Radebeul (dpa) - Die Karl-May-Stiftung wird den seit rund 100 Jahren in der Sammlung des Karl-May-Museums Radebeul bewahrten und umstrittenen Skalp eines Indianerhäuptlings herausgeben. Das Kuratorium genehmigte am vergangenen Wochenende den Vorstandsbeschluss, ihn zu rehumanisieren und aus ethischen Gründen freiwillig zurückzuführen, sagte Stiftungsvorstand Volkmar Kunze am Montag der Deutschen Presse-Agentur. «Im juristischen Sinn handelt es sich weder um eine unrechtmäßige Erwerbung noch Aneignung in kolonialem Kontext.» Über die mehrheitlich getroffene Entscheidung hat zuerst die «Sächsische Zeitung» berichtet.
Die Sault Ste. Tribe of Chippewa Indians in Michigan (USA) hatten 2014 um die Herausgabe des Skalps gebeten, den der Sammler und Mitbegründer des Karl-May-Museums Radebeul, Patty Frank (1876-1959) vom Nachfahren eines Sioux-Häuptlings erworben haben will. Nach monatelangem Streit einigten sich der Ojibwa-Stamm und die Stiftung, dessen Herkunft gemeinsam zu erforschen.
Im Ergebnis konnte die Kopfhaut nicht genau einem indigenen Volk zugeordnet und auch eine konkrete Verwandtschaft zu diesem Stamm belegt werden, sagte Kunze. Daher erfolge die Rückführung der sterblichen Überreste aus ethischen Gründen gemäß der Empfehlungen des Deutschen Museumsbundes zum Umgang mit menschlichen Überresten von 2013. Die Modalitäten für die Übergabe an eine offizielle Vertretung der US-Regierung, die nur auf diplomatischem Weg möglich ist, sollen 2021 geklärt werden. «Es wäre gut, wenn wieder Ruhe einkehrt.»
Der Artist Patty Frank, aus dessen Sammlung das Museum 1928 entstand, will den Skalp dem Ojibwa-Stamm 1904 ordentlich abgekauft haben. Wie er wirklich nach Sachsen kam, ist unklar. Der für seine Abenteuerromane bekannte Schriftsteller Karl May (1842-1912) lebte von 1888 bis zu seinem Tod am 30. März 1912 in Radebeul bei 1928 eröffnete seine Witwe Klara das Museum auf dem Anwesen des Schriftstellers - dort wird künftig nur noch der Schmuck des Skalps bewahrt.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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