20-Jähriger gesteht tödlichen Raubüberfall auf Rentner
19. November 2020
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Ein 20-Jähriger hat zum Auftakt eines Mordprozesses vor dem Darmstädter Landgericht gestanden, einen 89-Jährigen bei einem Raubüberfall schwer verletzt zu haben. Der Rentner war nach den Attacken mit einer Eisenstange ein Pflegefall und konnte nicht mehr zu Hause in Reichelsheim im Odenwald wohnen.
Darmstadt (dpa/lhe) - Ein 20-Jähriger hat zum Auftakt eines Mordprozesses vor dem Darmstädter Landgericht gestanden, einen 89-Jährigen bei einem Raubüberfall schwer verletzt zu haben. Der Rentner war nach den Attacken mit einer Eisenstange ein Pflegefall und konnte nicht mehr zu Hause in Reichelsheim im Odenwald wohnen. Er starb im April. Laut Staatsanwaltschaft war der Tod eine Folge der Kopfverletzungen. Deswegen ist der 20-Jährige wegen Mordes aus Habgier anklagt.
«Ich übernehme die volle Verantwortung für den Tod», ließ der Angeklagte über seinen Verteidiger erklären. Er alleine habe die Tat am 15. Dezember 2019 begangen. Der Deutsche raubte bei der Tat zwischen 650 und 750 Euro Bargeld. Er gestand, dass er nach dem Verbrechen in Darmstadt für 200 Euro Kokain gekauft hat und mit seiner damaligen, ebenfalls drogenkonsumierenden Freundin in einem Schnellrestaurant war.
Die Betreuerin des 89-Jährigen schilderte, dass der Angeklagte und das Opfer sich kannten. Unter anderem habe der Rentner ihn stets zu seinen Geburtstagen eingeladen. Der junge Mann, der sich mit einem Gartenservice selbstständig gemacht hatte, hatte dem Rentner eine Zeit lang Brennholz verkauft. Dem psychiatrischen Gutachter hatte der Angeklagte gesagt, der Getötete sei «wie ein Opa» zu ihm gewesen.
Aus Sicht der Kammer ist der Tatablauf wegen der knappen Einlassung des Angeklagten aber noch unklar. «Es ist vielleicht besser, sich zu den Umständen zu äußern», schlug der Vorsitzende Richter Jens Aßling dem Angeklagten vor. «Sonst bleibt am Ende doch nur der Raubmord.» Der Prozess wird am Montag (23.11.) fortgesetzt.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH