Hannover will Obdachlosen helfen
17. November 2020
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Die Stadt Hannover will obdachlose Menschen im Winter nicht nur sicher unterbringen, sondern ihnen auch soziale Hilfen anbieten. Um kurzfristig starten zu können, werde eine Kapazität von 21 Plätzen geschaffen, die dann Zug um Zug auf bis zu 70 Plätze aufgestockt werden könne, sagte Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay der Deutschen Presse-Agentur.
Hannover (dpa/lni) - Die Stadt Hannover will obdachlose Menschen im Winter nicht nur sicher unterbringen, sondern ihnen auch soziale Hilfen anbieten. Um kurzfristig starten zu können, werde eine Kapazität von 21 Plätzen geschaffen, die dann Zug um Zug auf bis zu 70 Plätze aufgestockt werden könne, sagte Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay der Deutschen Presse-Agentur. Das Konzept sehe vor, die Unterbringung in Wohngruppen mit «niedrigschwelliger Unterstützung und ergänzenden Angeboten sozialer Hilfen» zu verbinden. Ein vorheriges, vergleichbares Angebot war Mitte Oktober ausgelaufen. Das hatte für Kritik gesorgt.
Die Stadt hatte gemeinsam mit Land und Region eine Jugendherberge und das Naturfreundehaus am Rand des Stadtwaldes Eilenriede gemietet, um Obdachlose während des ersten Lockdowns im Frühjahr unterbringen zu können. «Wir haben gerade zu Beginn der Pandemie Wert darauf gelegt, zu schauen, wie wir Menschen unterstützen können», erklärte der Grünen-Politiker. Das Konzept sei weit über Unterbringung hinaus gegangen. «Das eigentliche Angebot war, dass wir versucht haben, Menschen in der Phase des Lockdowns in ein Arbeitsverhältnis oder eine eigene Wohnung zu vermitteln. Das hat bei vielen sehr gut geklappt.»
Onay betonte: «Wir setzen in Hannover niemanden auf die Straße, sondern wir haben Kapazitäten.» Eine Beschlussvorlage zum neuen Anschlusskonzept sei vorgelegt worden. «Ich habe auch vernommen, dass es in der Bevölkerung in Hannover eine Erwartungshaltung gibt, dass man obdachlosen Menschen hilft. Das ist für mich erst einmal ein starkes Signal», sagte er.
Onay erklärte, die Stadt habe eine Liegenschaft im Schulzentrum Ahlem, die als Tagestreffpunkt für 50 bis 60 Personen zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz zur Verfügung gestellt werde. «Dort können obdachlose und hilfebedürftige Menschen soziale Kontakte pflegen unter Corona-Bedingungen, sie können zur Ruhe kommen, außerdem können sie duschen oder Wäsche waschen.»
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH