Narren kämpfen um Sessionsauftakt im «kleinsten Kreis»
10. November 2020
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Die Corona-Krise verhindert den gewohnten Karneval - in Braunschweig soll zumindest der Auftakt in die fünfte Jahreszeit im Internet übertragen werden. Am Mittwoch, dem 11.
Braunschweig (dpa/lni) - Die Corona-Krise verhindert den gewohnten Karneval - in Braunschweig soll zumindest der Auftakt in die fünfte Jahreszeit im Internet übertragen werden. Am Mittwoch, dem 11. November, werde es eine nicht-öffentliche Prinzenproklamation im «kleinsten Kreis» geben, kündigte Zugmarschall Gerhard Baller an. Die Ansprachen zur Sessionseröffnung von Oberbürgermeister Ulrich Markurth (SPD) und Komitee-Sprecherin Linda Radke sollen aus dem Altstadtrathaus über Youtube und mehrere Facebook-Seiten übertragen werden.
Traditionelle Programmpunkte wie der Prinzensud-Anstich und das Biwak fallen aus. Großveranstaltungen wie der für Februar 2021 geplante Straßenumzug «Schoduvel» fallen coronabedingt flach. Es gebe aber noch die Hoffnung auf einen «Tag der offenen Tür», sagte Baller. Die Hoffnungen richten sich ihm zufolge aber schon auf 2022. Der «Schoduvel» lockt im Normalfall regelmäßig bis zu 250 000 Besucher an und gilt daher als größter Karnevalsumzug in Norddeutschland.
In anderen Hochburgen im Norden fällt die Narrenzeit weitestgehend aus. In Osnabrück ist für diese Saison alles abgesagt, wie Rainer Möllers, Ehrenpräsident des Bürgerausschuss Osnabrücker Karneval (BOK), mitteilte. Vor dem erneuten Teil-Lockdown sei zumindest eine kleine Eröffnung der fünften Jahreszeit im Rathaus geplant gewesen. «Sie findet angesichts der neuen Entwicklung nicht statt», sagte Möllers. Der für den 13. Februar 2021 geplante Traditionsumzug «Ossensamstag» ist schon seit Ende August abgesagt.
Ähnlich trist fiel die Situation für die Bremer Karnevalisten aus. Der Auftakt am 11.11. fällt in diesem Jahr aus. Wegen der Corona-Pandemie sei kein Treffen auf dem Marktplatz möglich, sagte die Sprecherin des Bremer Karnevals, Kathrin Bahr. «Im Grunde war der Karneval 2020 die letzte große Veranstaltung, die noch stattfinden konnte», sagte sie mit Blick auf den Verlauf der Pandemie.
In den vergangenen Monaten haben sich die Teilnehmer des Bremer Karnevals demnach darauf eingestellt, dass es im Februar 2021 keinen großen Samba-Karneval mit Umzug durch die Innenstadt geben kann. Das Lichtertreiben soll es Bahr zufolge aber wie gewohnt geben. Dabei laufen Masken- und Stelzen-Figuren durch Bremer Gassen. Dieser Teil des Karnevals werde pandemiegerecht organisiert, sagte Bahr.
Die sogenannte Dammer Carnevalsgesellschaft von 1614 hielt es schon im August für undenkbar, dass sie ab dem 11. November ihren Carneval im gewohnten Umfang feiern würden. Feiern in abgespeckter Form lehnte Präsident Benno Goda ab.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH