Viele Baustellen auf Autobahnen
8. November 2020
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Zahlreiche Baustellen behindern auf den Autobahnen in Niedersachsen auch im bevorstehenden Winterhalbjahr weiterhin den Verkehr. So werden etwa noch bis Mitte November die Fahrbahndecken auf der Autobahn 1 zwischen Osnabrück und Neuenkirchen/Vörden saniert.
Osnabrück (dpa/lni) - Zahlreiche Baustellen behindern auf den Autobahnen in Niedersachsen auch im bevorstehenden Winterhalbjahr weiterhin den Verkehr. So werden etwa noch bis Mitte November die Fahrbahndecken auf der Autobahn 1 zwischen Osnabrück und Neuenkirchen/Vörden saniert. Für die Arbeiten werden auch Nachtbaustellen eingerichtet, was auf der stark befahrenen Autobahn die Vollsperrung einzelner Abschnitte zur Folge hat.
Die Autobahnmeisterei stellte insgesamt 136 Schadstellen in der Fahrbahndecke fest. Diese müssten nun nach und nach repariert werden, sagte Philip Overbeck von der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Weitere Baustellen sollen im Januar hinzukommen.
Bei den Schadstellen handele es sich um Risse in der Fahrbahn, sagte Overbeck. Ursache ist nicht zuletzt der immer dichter werdende Verkehr auf den Straßen. «Viele Fahrzeuge auf der Fahrbahn bedeutet, dass die Kraftfahrzeuge enger aufeinanderfahren, wodurch es auch zu vielen Bremsvorgängen kommt.» Durch diese Bremsungen und das Wiederanfanfahren werde der Asphalt stark belastet.
Die Sanierung solcher Schadstellen erfolge immer vor dem Winter, erklärt Overbeck. Denn die Gefahr bestehe, dass sich Wasser in den Ritzen sammle, das sich bei Frost ausdehne und die Fahrbahn noch stärker beschädigt werde. Für die Arbeiten, bei denen die Deckenschicht und eine darunter liegende Binderschicht abgefräst und neu verfüllt werden muss, müsse das Wetter auch trocken sein. Insgesamt werden bei den Baumaßnahmen 2700 Tonnen Binder und 1800 Tonnen Deckenschichtmaterial verarbeitet.
Bis zu 20 Bauarbeiter seien auf einer Nachtbaustelle tätig. Trotz moderner Maschinen sei die Arbeit weiterhin anstrengend und gefährlich, sagt Overbeck. Gefahren ergäben sich auch durch die Arbeit bei Nacht. «Die Maschinen haben hinten und vorne Sensoren, damit da wenig passieren kann.» Der gefährlichste Teil der Arbeiten sei das Einrichten der Baustelle mit dem Ableiten des Verkehrs. Dann müssten die Mitarbeiter erst die Überholspur sperren, «dann den Hauptfahrstreifen und dann die Verzögerungsspur, bis die Fahrzeuge an der Anschlussstelle die Autobahn verlassen.»
Wie viele Nachtbaustellen es landesweit gibt, wird von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr nicht gesondert erfasst. In diesem Jahr werden niedersachsenweit auf 39 Baustellen 155 Kilometer Autobahn saniert und instandgesetzt. 2018 waren es 46 Baumaßnahmen für 230 Kilometer Autobahn, 2019 waren es 42 Baustellen, auf denen 175 Kilometer Autobahn saniert wurden.
Die Kosten für die Baumaßnahmen gehen in die Millionen: 2018 beliefen sich laut Landesbetrieb die Aufwendungen für Grunderneuerungen und Deckensanierungen auf den Bundesautobahnen in Niedersachsen auf 250 Millionen Euro, 2019 waren es 160 Millionen Euro, und 2020 werden es 207 Millionen Euro sein.
In der Betreuung der Autobahnen gibt es zum Jahreswechsel einen großen Wechsel: Vom 1. Januar an übernimmt die Autobahn GmbH des Bundes sämtliche Aufgaben rund um die Autobahnen in Niedersachsen von der Landesstraßenbaubehörde. Die 1400 Autobahnkilometer werden dann von Niederlassungen in Hamburg, Hannover und Hamm verwaltet.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH