Minister sieht Ostsee-Tunnel mit gemischten Erwartungen
4. November 2020
©
4. November 2020
©
Dem nun auch gerichtlich sanktionierten Bau des Ostsee-Tunnels zwischen Fehmarn und der dänischen Insel Lolland sieht Mecklenburg-Vorpommerns Infrastrukturminister Christian Pegel (SPD) mit gemischten Erwartungen entgegen. Für Unternehmen im Westen des Landes seien aufgrund der räumlichen Nähe zu der neuen Verkehrstrasse positive wirtschaftliche Impulse zu erwarten, etwa durch engere Kooperationen.
Schwerin (dpa/mv) - Dem nun auch gerichtlich sanktionierten Bau des Ostsee-Tunnels zwischen Fehmarn und der dänischen Insel Lolland sieht Mecklenburg-Vorpommerns Infrastrukturminister Christian Pegel (SPD) mit gemischten Erwartungen entgegen. Für Unternehmen im Westen des Landes seien aufgrund der räumlichen Nähe zu der neuen Verkehrstrasse positive wirtschaftliche Impulse zu erwarten, etwa durch engere Kooperationen. «Wir wissen aber auch um die Risiken, die vor allem für unsere Häfen - insbesondere für die Fährverkehre über Rostock nach Dänemark und Schweden - damit verbunden sein können», sagte Pegel am Mittwoch in Schwerin.
Das Bundesverwaltungsgericht hatte am Dienstag Klagen gegen das umstrittene Milliardenprojekt abgewiesen und damit den Weg frei gemacht für den Bau auch auf deutscher Seite. Damit bestehe nun Rechtssicherheit, und eine lange Hängepartie sei beendet, sagte Pegel. Für die Ostseeregion sei durch das Urteil ein weiteres enges Zusammenrücken gesichert. Doch mahnte Pegel eine Tunnel-Maut ohne staatliche Zuschüsse an, um den Reedereien faire Wettbewerbsbedingungen zu sichern. «Die Europäische Kommission muss in dieser Frage ihrer Wächterfunktion vollumfänglich nachkommen.»
Der 18 Kilometer lange Absenktunnel für Autos, Lkw und Züge ist eines der größten Verkehrsvorhaben in Europa. Nach bisheriger Planung sollte der Tunnel voraussichtlich von 2029 an Puttgarden auf Fehmarn und Rødby auf Lolland verbinden. Dänemark wird ihn auf eigene Kosten von geschätzt 7,1 Milliarden Euro planen, bauen und betreiben. Deutschland muss für die Kosten der Straßen- und Schienenanbindung auf schleswig-holsteinischer Seite in Höhe von 3,5 Milliarden Euro aufkommen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH