Neuer Chef für Sondermülldeponie am Ihlenberg
2. November 2020
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Mit dem 54-jährigen Henry Forster als neuem Geschäftsführer soll die landeseigene Sondermülldeponie am Ihlenberg (Nordwestmecklenburg) nach turbulenten Zeiten wieder in ruhigere Fahrwasser kommen. Mit Forster trete ein «kompetenter Fachmann der Abfall- und Entsorgungswirtschaft» an die Spitze der Ihlenberger Abfallgesellschaft, teilte Umweltminister Till Backhaus (SPD) am Montag anlässlich einer Belegschaftsversammlung mit.
Schwerin/Selmsdorf (dpa/mv) - Mit dem 54-jährigen Henry Forster als neuem Geschäftsführer soll die landeseigene Sondermülldeponie am Ihlenberg (Nordwestmecklenburg) nach turbulenten Zeiten wieder in ruhigere Fahrwasser kommen. Mit Forster trete ein «kompetenter Fachmann der Abfall- und Entsorgungswirtschaft» an die Spitze der Ihlenberger Abfallgesellschaft, teilte Umweltminister Till Backhaus (SPD) am Montag anlässlich einer Belegschaftsversammlung mit.
In Sassnitz auf Rügen aufgewachsen, kehre Forster nun in den Nordosten zurück und könne in seiner neuen Funktion auf eine 25-jährige Erfahrung in führenden Positionen der Abfallbranche zurückgreifen. Forster war zuletzt als Geschäftsführer in der Abfallwirtschaft Baden-Württembergs tätig.
Die Deponie am Ihlenberg bei Selmsdorf gilt mit einer Fläche von 113 Hektar als eine der größten Sondermülldeponien Europas. Seit Inbetriebnahme 1979 landeten dort etwa 20 Millionen Kubikmeter Hausmüll und gewerbliche Abfälle, darunter auch giftige Industrierückstände, was Besorgnis auch im nahen Lübeck auslöste.
Ein interner Bericht über möglicherweise überhöhte Schadstoffkonzentrationen bei angeliefertem Müll hatte die Debatte um den Betrieb der Deponie neu entfacht. Auf Basis eines von ihr in Auftrag gegebenen Gutachtens entschied die Landesregierung im Herbst 2019, die jährlich angenommene Müllmenge zu drosseln und die Deponie 2035 zu schließen. Die Zuständigkeit für den Betrieb wechselte vom Wirtschafts- in das Umweltministerium, Aufsichtsrat und Geschäftsführung wurden neu besetzt. Laut Backhaus wurde der Kabinettsbeschluss zur Begrenzung der Abfallmengen auf 75 Prozent im Jahr 2019 mit etwa 454 000 Tonnen erfüllt und werde auch 2020 eingehalten. Das Auslandsgeschäft sei schon Ende 2019 ausgelaufen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH