Verbände warnen vor Wildunfällen wegen Zeitumstellung

24. Oktober 2020 ©
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Der Landesjagdverband und der Allgemeine Automobil-Club (ADAC) haben wegen der Umstellung auf die Winterzeit vor der zunehmenden Gefahr durch Wildunfälle gewarnt. Diese steige ab kommender Woche deutlich, teilte der ADAC mit.
Magdeburg (dpa/sa) - Der Landesjagdverband und der Allgemeine Automobil-Club (ADAC) haben wegen der Umstellung auf die Winterzeit vor der zunehmenden Gefahr durch Wildunfälle gewarnt. Diese steige ab kommender Woche deutlich, teilte der ADAC mit. In den vergangenen Jahren seien in diesem Zeitraum etwa 13 Prozent mehr Unfälle verzeichnet worden. Vor allem Berufspendler seien nun wieder plötzlich in der Dämmerung unterwegs. Viele Tiere seien dämmerungsaktiv und kreuzten in dieser Zeit auf der Suche nach Futter die Straßen. Der ADAC rät: In der Dämmerung und bei Wildwechselschildern langsamer fahren.
Die Auswertung des Tierfund-Katasters habe ergeben, dass im Oktober die meisten Rehe, Hirsche und Wildschweine auf deutschen Straßen sterben, hieß es beim Landesjagdverband. Gefährlich sei es vor allem während der Morgendämmerung zwischen 6.00 Uhr und 8.00 Uhr.
Laut Landesjagdverband kam es 2019 im gesamten Bundesgebiet zur rund 235 000 Wildunfällen. Allein auf Sachsen-Anhalts Straßen waren es 15 100, eine Steigerung von 1000 Unfällen, ein Plus von sieben Prozent verglichen mit dem Jahr zuvor. Über das Jahr hinweg kämen Rehe mit 41 Prozent der Unfälle am häufigsten unter die Räder gefolgt von Hase und Kaninchen mit 10 Prozent auf Platz zwei, Fuchs (8 Prozent) und Wildschwein (6 Prozent). Experten haben den Angaben zufolge dazu vom 1. September 2017 bis 31. August 2019 19 800 Datensätze ausgewertet.
Laut Innenministerium ist bei Wildunfällen für das laufende Jahr 2020 jedoch ein rückläufiger Trend erkennbar. Valide Zahlen liegen laut Ministeriumssprecher Danilo Weiser jedoch noch nicht vor.
2019 hatten die Wildunfälle das vierte Jahr in Folge die Rangliste der Hauptunfallursachen angeführt, gefolgt von «Wenden, Rückwärtsfahren sowie Ein- und Ausfahren». Unfälle mit Wildbeteiligung hatten dabei vor allem Sachschäden zur Folge. Menschen wurden selten verletzt, niemand kam zu Tode. Nach ersten Auswertungen handelt es sich um ein landesweites Phänomen mit Anstiegen auf allen Straßenklassen. Signifikante regionale Schwerpunkte ließen sich nicht erkennen. Die meisten Wildunfälle ereigneten sich außerhalb geschlossener Ortschaften.
Ob der Rückgang in diesem Jahr auf ein geringeres Verkehrsaufkommen wegen der Corona-Pandemie zurückzuführen sei, könne jedoch nicht gesagt werden, hieß es. Unklar sei auch, ob sich dieser Trend am Jahresende bestätigen werde.
Im Oktober 2018 startete Sachsen-Anhalt das Pilotprojekt Wildunfallprävention. Auf vier Versuchsstrecken wurden neuartige opto-akustische Wildwarngeräte getestet, die das Wild bei der Annäherung eines Fahrzeuges davon abhalten sollen, die Straße zu überqueren.
Daher sei auch die bisherige Bilanz der vier Versuchsstrecken unterschiedlich ausgefallen, sagte Andreas Tempelhof vom Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr. An der Bundesstraße B 107 im Landkreis Stendal sei die Zahl der Wildunfälle deutlich zurückgegangen, an der B 245a in der Börde sei sie annähernd gleich geblieben und an der B 184 bei Dessau sei sogar leicht gestiegen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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