Hessen sieht sich trotz Corona vorbereitet

21. Oktober 2020 ©
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Hessen sieht sich auch in der Corona-Krise auf einen möglichen Castor-Transport nach Biblis vorbereitet. Anders als in Niedersachsen gebe es keine Bitte an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) um eine erneute Verschiebung für die Rückholung des hochradioaktiven Mülls aus dem britischen Sellafield, sagte ein Sprecher des hessischen Innenministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.
Wiesbaden/Hannover (dpa) - Hessen sieht sich auch in der Corona-Krise auf einen möglichen Castor-Transport nach Biblis vorbereitet. Anders als in Niedersachsen gebe es keine Bitte an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) um eine erneute Verschiebung für die Rückholung des hochradioaktiven Mülls aus dem britischen Sellafield, sagte ein Sprecher des hessischen Innenministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. «Ob er stattfindet oder nicht, entscheidet das Bundesinnenministerium.» Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) hatte in einem Brief an Seehofer gebeten, «dass der Transport und die damit einhergehenden Einsatzmaßnahmen erneut verschoben werden», wie das Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» berichtet. Das Innenministerium in Hannover bestätigte das Schreiben.
Dem Bundesamt für Sicherheit der nuklearen Entsorgung (Base) zufolge gilt die aktuelle Transportgenehmigung bis zum 31. Dezember. «Sollte der Transport danach stattfinden, müsste der Beförderer eine neue Transportgenehmigung beantragen», teilte das Amt mit. Deutschland ist verpflichtet, seinen Atommüll zurückzunehmen. «Alle Terminplanungen zur erforderlichen Rückführung stehen aber selbstverständlich unter dem Vorbehalt, dass alle erforderlichen Voraussetzungen für einen sicheren Transport tatsächlich vorliegen.» Hierüber müssten unter anderem die Innenbehörden entscheiden.
Die sechs rund 100 Tonnen schweren Castor-Behälter mit radioaktiven Abfällen aus der britischen Wiederaufbereitungsanlage Sellafield sollten eigentlich bereits im Frühjahr per Schiff kommen und dann mit der Bahn in das Zwischenlager am früheren Atomkraftwerk im hessischen Biblis gebracht werden. Wegen der Corona-Krise wurde dies aber abgesagt. Atomkraftgegner und Umweltschützer gehen davon aus, dass der hochradioaktive Müll über den niedersächsischen Hafen Nordenham ins Land kommt.
Pistorius schildert in dem Brief, er habe den Polizeieinsatz zur Sicherung des Transports mit seinen Behörden «intensiv erörtert» und sei zu einer «Neubewertung» gekommen, schreibt das Nachrichtenmagazin. Demnach sei der Transport derzeit wegen der Pandemie «nicht vertretbar». Atomkraftgegner und Umweltschützer erwarteten den Transport bislang für Anfang November.
Wegen der zu erwartenden Proteste und der Sicherung des Transportes muss ein massives Polizeiaufgebot mobilisiert werden. Pistorius mahnt in seinem Brief an Seehofer an, dass der Einsatz von so vielen Polizisten trotz eines bereits geplanten Hygienekonzepts «erhöhte Infektionsrisiken für die Einsatzkräfte» mit sich bringen würde. Allein durch das Zusammenziehen von Einsatzkräften aus verschiedenen Bundesländern entstehe eine erhöhte Gefahr von Infektionen. Zudem führe der geplante Transport durch viele Gegenden, die schon jetzt die kritische Inzidenzzahl überschritten haben.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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