Rehlinger fordert Industriestrategie vom Bund
20. Oktober 2020
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Die Bundesregierung muss nach Ansicht der saarländischen Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) eine «umfassende Industriestrategie» erarbeiten. Die Zukunft der Industrie werde Milliarden kosten, sagte Rehlinger der Deutschen Presse-Agentur.
Saarbrücken (dpa/lrs) - Die Bundesregierung muss nach Ansicht der saarländischen Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) eine «umfassende Industriestrategie» erarbeiten. Die Zukunft der Industrie werde Milliarden kosten, sagte Rehlinger der Deutschen Presse-Agentur. «Aber keine Zukunft für die Industrie kostet Billionen, Zehntausende Arbeitsplätze und einen Teil unseres Wohlstandes.»
Zur Herstellung von umweltfreundlich mit Wasserstoff hergestelltem Stahl seien ein «massiver Ausbau von Photovoltaik und Windenergie» sowie «konkrete Vorstellungen» über die Produktion von «grünem Wasserstoff» nötig: «Die Rahmenbedingungen dafür müssen von der Bundespolitik geschaffen werden. Sonst ist das am Ende ein Konjunkturpaket für französische Atomkraftwerke», erklärte Rehlinger.
Damit Deutschlands Wirtschaft bis 2050 weitgehend klimaneutral arbeitet, setzen Energiewirtschaft, Chemie- und Stahlindustrie langfristig auf Wasserstoff, der mit Hilfe von erneuerbaren Energien erzeugt wird. Sogenannter grüner Wasserstoff kann als Basis für Kraft- und Brennstoffe dienen, um etwa in Industrie und Verkehr Kohle, Öl und Erdgas zu ersetzen.
«Wir wollen ja Industrieland bleiben, aber auch andere Felder stärken», sagte sie unter Hinweis auf saarländische Forschungskompetenz besonders im Bereich der IT-Sicherheit. Allerdings gelinge es noch nicht ausreichend, aus Forschung auch Arbeitsplätze im Saarland zu machen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH