Corona-Tests nach Corona-Ausbruch in Flüchtlingsunterkunft
19. Oktober 2020
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Nach einer Masseninfektion mit dem Coronavirus in einer Kasseler Flüchtlingsunterkunft sind am Montag die Bewohner in zwei Ausweichstandorten auf den Erreger getestet worden. Bei Bewohnern, die aufgrund ihrer Familienbindung in der betroffenen Erstaufnahme-Einrichtung in Kassel-Niederzwehren geblieben waren und die bereits ein negatives Testergebnis hatten, sollen am Mittwoch weitere Tests folgen, wie das Regierungspräsidium Gießen mitteilte.
Kassel (dpa/lhe) - Nach einer Masseninfektion mit dem Coronavirus in einer Kasseler Flüchtlingsunterkunft sind am Montag die Bewohner in zwei Ausweichstandorten auf den Erreger getestet worden. Bei Bewohnern, die aufgrund ihrer Familienbindung in der betroffenen Erstaufnahme-Einrichtung in Kassel-Niederzwehren geblieben waren und die bereits ein negatives Testergebnis hatten, sollen am Mittwoch weitere Tests folgen, wie das Regierungspräsidium Gießen mitteilte. Voraussichtlich an diesem Donnerstagabend (22. Oktober) dürften alle Testergebnisse vorliegen.
Bei dem Corona-Ausbruch in der Flüchtlingsunterkunft waren vergangene Woche 112 Infektionen festgestellt worden. In der Erstaufnahme-Einrichtung des Landes lebten seinerzeit 300 Flüchtlinge. Am Wochenende wurden 86 in andere Gebäude in der Stadt und im Kreis Kassel verlegt. Durch die Masseninfektion war Kassel in kurzer Zeit in die höchste Corona-Risikostufe des Landes Hessen katapultiert worden. Am Montag lag die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen bei 107,1. Als kritisch gilt ein Wert ab 50.
Die Einrichtung stand schon länger unter Quarantäne. Deswegen hatte es am Freitag Konflikte gegeben. Bewohner und Sicherheitsdienst der Einrichtung gerieten aneinander. Laut dem Regierungspräsidium hatten Flüchtlinge kein Verständnis für die Quarantäne, weil sie symptomlos waren.
Die Auseinandersetzung hat laut Kasseler Polizei ein Nachspiel: Es lägen Anzeigen wegen gefährlicher Körperverletzung vor, sagte eine Sprecherin am Montag. So sollen vier coronainfizierte Bewohner im Alter von 13, 16, 22 und 44 Jahren Sicherheitsmitarbeiter bespuckt und geschlagen haben. Außerdem werde einem Sicherheitsmitarbeiter vorgeworfen, eine Bewohnerin leicht verletzt zu haben.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH