Prozess gegen 88-Jährigen wegen Hörproblemen vertagt
15. Oktober 2020
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Der Prozess gegen einen Rentner, der bei einer öffentlichen Veranstaltung den Hitlergruß gezeigt haben soll, ist am Donnerstag vom Amtsgericht Lübeck vertagt worden. Es sei nicht auszuschließen, dass der 88 Jahre alte Beschuldigte wegen extremer Hörprobleme der Verhandlung nicht folgen könne, sagte der Richter.
Lübeck (dpa/lno) - Der Prozess gegen einen Rentner, der bei einer öffentlichen Veranstaltung den Hitlergruß gezeigt haben soll, ist am Donnerstag vom Amtsgericht Lübeck vertagt worden. Es sei nicht auszuschließen, dass der 88 Jahre alte Beschuldigte wegen extremer Hörprobleme der Verhandlung nicht folgen könne, sagte der Richter. Das Gericht werde einen neuen Verhandlungstermin festsetzen.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem 88-Jährigen vor, am 13. November 2019 in einer Informationsveranstaltung der Hansestadt Lübeck zu einem geplanten Flüchtlingsheim für alle Anwesenden sichtbar den Arm zum Hitlergruß gehoben und vernehmlich «Heil Hitler» gerufen zu haben.
Bei der Veranstaltung hatte die Stadt ihre Pläne vorgestellt, in einem leerstehenden Haus gegenüber der Wohnung des Beschuldigten 40 Geflüchtete aus verschiedenen Ländern unterzubringen. Das Haus ist seit dem 1. Dezember 2019 bezogen. Seither traue er sich abends nicht mehr aus dem Haus, sagte der 88-Jährige am Donnerstag.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH