Viele Betroffene kennen Ansteckungsquelle nicht

14. Oktober 2020 ©
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In zahlreichen Fällen wissen Betroffene und Gesundheitsämter nicht, wo sich die Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben. «In rund 40 Prozent der Fälle wissen wir nicht, wo sich die positiv getesteten Personen angesteckt haben», sagte der Leiter des Kölner Gesundheitsamts, Johannes Nießen, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.
Köln/Düsseldorf (dpa/lnw) - In zahlreichen Fällen wissen Betroffene und Gesundheitsämter nicht, wo sich die Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben. «In rund 40 Prozent der Fälle wissen wir nicht, wo sich die positiv getesteten Personen angesteckt haben», sagte der Leiter des Kölner Gesundheitsamts, Johannes Nießen, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Die Infektionsquellen in der Millionenstadt liegen ihm zufolge in 40 Prozent der Fälle im Bereich der sozialen Kontakte, bei 10 Prozent im Arbeitsumfeld und 10 Prozent seien auf Reisen oder andere Gründe zurückzuführen.
Die Infektionsketten seien schwer nachvollziehbar, wenn bei 40 Prozent der Betroffenen die Quelle nicht bekannt sei, betonte Nießen. «Das ist ein wichtiger Knackpunkt an der ganzen Sache.» Die Corona-Warnapp werde offenbar wenig genutzt. Zudem sei die Bereitschaft gering, ehrlich Auskunft zu geben. «Wir fragen schon genauer hinterher, aber die Leute sind nicht immer sehr zugewandt, es erreichen uns oft nur halbe Wahrheiten, oder es wird ganz verschwiegen, wo man sich aufgehalten hat.»
Ein ähnliches Bild zeigte sich in der Landeshauptstadt. In Düsseldorf lasse sich nur bei etwa jedem zweiten Fall die Infektionskette nachvollziehen, zitierte die «Rheinische Post» das dortige Gesundheitsamt. Anhand der Befragungen sei nicht festzumachen, welche Ausbreitungswege dominant seien. Das erschwert die Eindämmung der Pandemie.
Die teils an Belgien und die Niederlande grenzenden Städteregion Aachen mit 557 000 Einwohnern berichtete, bei geschätzten «deutlich unter 25 Prozent» der Fälle sei völlig unklar, wo sie sich angesteckt haben. Die Infektionen sei nicht auf einige wenige Hotspots zurückzuführen. Ansteckungsorte seien etwa Schulen, Kitas, Pflegeheimen oder auch Familienfeiern. Der Pendelverkehr über die Landesgrenzen hinweg erschwere die Verfolgung von Infektionsketten nicht, hieß es auf Anfrage.
Die Stadt Herne, wo mit einem Wert von 95,2 am Mittwoch die NRW-weit höchste Sieben-Tage-Inzidenz gemessen wurde, geht nicht von punktuellen Hotspots als Infektionsquellen aus. «Wir beobachten die meisten Ansteckungen im familiären Kontext oder auch vereinzelt in Schulen», schilderte eine Sprecherin. Mehr als ein Dutzend Großstädte und Kreise in NRW galten am Mittwoch als Risikogebiete, weil sie den kritischen Wert von 50 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in den letzten sieben Tagen überschreiten.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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