Greifswalder Hanseyachts AG tief in der Verlustzone
29. September 2020
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Der Hersteller von Segel- und Motorjachten, die Greifswalder Hanseyachts AG, ist tief in die roten Zahlen gerutscht. Für das Geschäftsjahr 2019/2020 werde «ein Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals» ausgewiesen, teilte das Unternehmen am späten Dienstagabend in Greifswald mit.
Greifswald (dap/mv) - Der Hersteller von Segel- und Motorjachten, die Greifswalder Hanseyachts AG, ist tief in die roten Zahlen gerutscht. Für das Geschäftsjahr 2019/2020 werde «ein Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals» ausgewiesen, teilte das Unternehmen am späten Dienstagabend in Greifswald mit. Grund dafür sei eine Teilabschreibung auf die Beteiligung, unter der die französischen Bootsbauaktivitäten gebündelt seien. Hanseyachts ist eines der wenigen börsennotierten Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern.
Die im Zuge der Corona-Pandemie erfolgte Neubewertung des Vermögensportfolios führe zu Abschreibungen, hieß es. Der Konzernverlust für das Geschäftsjahr 2019/2020 betrage insbesondere auf Grund der Wertminderung 15,9 Millionen Euro nach einem Gewinn von 3,3 Millionen Euro im vorangegangenen Geschäftsjahr. Um die finanzielle Lage zu bessern, plant der Vorstand den Angaben zufolge eine Sachkapitalerhöhung gegen Einlage von Zahlungsansprüchen aus Darlehen des Großaktionäres Aurelius sowie eine Barkapitalerhöhung.
Die Hanseyachts AG ist nach eigenen Angaben - gemessen an der Zahl weltweit verkaufter Yachten - der zweitgrößte Hersteller hochseetauglicher Segelyachten der Welt. Gefertigt werde an den Standorten in Greifswald und Les Sables d’Olonne (Frankreich). Im Geschäftsjahr 2017/2018 beschäftigte das Unternehmen nach früheren Angaben im Schnitt 1447 Mitarbeiter. Die Firma entwickelte sich aus einer 1911 gegründeten Werft. In der DDR wurden Fischerboote gebaut.
Die Aurelius-Gruppe war 2011 bei Hanseyachts eingestiegen und hält nach Unternehmensangaben etwa 77 Prozent der ausgegebenen Aktien. Hanseyachts ist seit 2007 an der Börse. Nach der weltweiten Finanzkrise war das Unternehmen ins Schlingern geraten. Mit der Aurelius-Gruppe, die Firmen in Umbruchsituationen aufkauft, ging es wieder bergauf.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH