Sanktionen gegen Schlachtbetrieb gestoppt
29. September 2020
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Das baden-württembergische Agrarministerium soll Sanktionen gegen einen nach mutmaßlichen Tierschutzverstößen geschlossenen Schlachthof in Gärtringen (Kreis Böblingen) verhindert haben. Das geht unter anderem aus einem des Landratsamtes hervor.
Böblingen (dpa/lsw) - Das baden-württembergische Agrarministerium soll Sanktionen gegen einen nach mutmaßlichen Tierschutzverstößen geschlossenen Schlachthof in Gärtringen (Kreis Böblingen) verhindert haben. Das geht unter anderem aus einem des Landratsamtes hervor. Darin heißt es, das Regierungspräsidium Stuttgart habe im April 2020 auf Bitten des Ministeriums angewiesen, das vom Landratsamt gegen den Schlachthofbetreiber festgesetzte Zwangsgeld vorübergehend auszusetzen. Laut Landrat waren die Missstände damals bereits bekannt. Im Dezember 2018 hatte das Landratsamt verschiedene Verbesserungen im Betrieb gefordert. Seit Anfang September ist der Schlachthof wegen Tierquälerei geschlossen.
Das ARD-Magazin «Fakt» hatte den des Landratsamtes zuerst veröffentlicht. Das Ministerium wollte sich erst im Laufe des Nachmittags zu den Vorwürfen äußern.
Der Verein «Soko Tierschutz» hatte Anfang September Bildmaterial aus dem Schlachthof veröffentlicht. Der Tierschutzverein wirft Mitarbeitern des Schlachthofs unter anderem vor, Tiere geschlagen und getreten sowie Elektroschocker eingesetzt und die Vierbeiner unprofessionell betäubt zu haben. Kurz nach der Veröffentlichung der Recherchen der Tierschützer hatte der Landkreis den Schlachthof vorübergehend geschlossen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in dem Fall bereits.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH