Forschungsbohrung im Ried soll Ende 2020 abgeschlossen sein

27. September 2020 ©
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Wissenschaftler sind bei einer Forschungsbohrung im Hessischen Ried bereits mehr als 140 Meter in den Boden vorgedrungen. Es seien somit schon mehr als 140 Ein-Meter-Bohrkerne gewonnen worden, sagte Christian Hoselmann vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie.
Riedstadt (dpa/lhe) - Wissenschaftler sind bei einer Forschungsbohrung im Hessischen Ried bereits mehr als 140 Meter in den Boden vorgedrungen. Es seien somit schon mehr als 140 Ein-Meter-Bohrkerne gewonnen worden, sagte Christian Hoselmann vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Die Bohrung bei Riedstadt im Kreis Groß-Gerau soll bis zu einer Tiefe von 500 Metern vorangetrieben werden und bis Ende des Jahres abgeschlossen sein.
«Bisher wurden Sande, Kiese, Tone sowie organische, kohlige Sedimente des Quartärs, also der letzten 2,6 Millionen Jahre durchbohrt», teilte Hoselmann auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Die Sedimente könnten Aufschluss über die geologische und die Klimaentwicklung geben. Bei einer Tiefe von 500 Metern könne man dann bis zu fünf Millionen Jahre zurückschauen.
Im nördlichen hessischen Oberrheingraben werde damit erstmals ein vollständiger Bohrkern aus diesem Zeitabschnitt gewonnen. Nach Abschluss der Arbeiten soll es detaillierte Untersuchungen geben. Diese könnten Aufschluss über die Entwicklung des Grabens, über das Klima der vergangenen fünf Millionen Jahre, über das Grundwasser oder auch den Ur-Rhein geben.
Der Oberrheingraben ist den Wissenschaftlern zufolge in den letzten Millionen Jahren besonders stark abgesunken. Dadurch könnten die Gesteine und damit die Erdgeschichte hier besonders vollständig erfasst werden.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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