München (dpa/lby) - Die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer hat vorerst den Anstieg der Baupreise gestoppt. Im August waren die Preise für Bauarbeiten im bayerischen Wohnungsbau mit minus 0,2 Prozent minimal günstiger als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Landesamt in Fürth ausgerechnet hat. Beim Bau von Bürogebäuden fiel das Minus mit 0,3 Prozent ähnlich geringfügig aus. Ohne Mehrwertsteuersenkung wären die Preise um 2,4 Prozent gestiegen. Das teilte die Behörde am Freitag mit.
Die Rechnung bezieht sich nur auf die Preise der Baufirmen, nicht auf die Immobilienpreise. Bauarbeiter und -handwerker sind auch keineswegs in allen Gewerken ein bisschen billiger geworden. So verlangen Klempner (+1,8 Prozent)und Gerüstbauer (+4,6) im Vergleich zum Vorjahr ungeachtet der Mehrwertsteuersenkung höhere Preise, Glaserarbeiten (-1,5) sind jedoch günstiger.
Die Bundesregierung hatte zum 1. Juli die Mehrwertsteuersätze für ein halbes Jahr gesenkt, um den Einbruch der deutschen Wirtschaft in der Corona-Krise zu mildern. Der reguläre Steuersatz wurde von 19 auf 16 Prozent reduziert, der unter anderem für Lebensmittel geltende ermäßigte Steuersatz von 7 auf 5 Prozent.