Projekt aus Rheinland-Pfalz hofft auf Integrationspreis
24. September 2020
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Die Initiative «Aim» der Hochschule Kaiserslautern ist eine von bundesweit zehn Nominierten, wenn im Oktober der Nationale Integrationspreis der Bundeskanzlerin verliehen wird. «Der Fokus des Projekts liegt ganz bewusst auf der Zielgruppe Akademikerin mit Fluchtgeschichte, die auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß fassen möchte», sagte Projektleiterin Silke Weber.
Kaiserslautern (dpa/lrs) - Die Initiative «Aim» der Hochschule Kaiserslautern ist eine von bundesweit zehn Nominierten, wenn im Oktober der Nationale Integrationspreis der Bundeskanzlerin verliehen wird. «Der Fokus des Projekts liegt ganz bewusst auf der Zielgruppe Akademikerin mit Fluchtgeschichte, die auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß fassen möchte», sagte Projektleiterin Silke Weber.
«Aim» richtet sich an geflüchtete Akademikerinnen, die in Deutschland leben und über einen Hochschulabschluss in einem sogenannten MINT-Fach verfügen. MINT bezeichnet Studienfächer oder Berufe aus Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Mit dem Angebot werde eine Lücke im Bereich der Weiterbildungen geschlossen, meint Weber. «Die Tatsache, dass Frauen in MINT-Berufen traditionell eher unterrepräsentiert sind, hat sich leider auch in den Qualifizierungen gezeigt», sagte Projektkoordinatorin Hanna Hettrich.
Und wie funktioniert das Ganze? Am 1. Oktober startet die Qualifizierung mit einem Mix aus Präsenz-, Online- und Selbstlernphasen sowie einem begleitendem Mentoring-Programm. «Trotz des knappen zeitlichen Rahmens gingen etwa 50 Bewerbungen ein, aus denen die zwölf Teilnehmerinnen für die erste Qualifizierungsrunde ausgewählt wurden», schilderte Hettrich. Die Akademikerinnen kommen unter anderem aus Syrien, dem Iran, Paraguay, Russland und Indien. «Sie bringen Hochschulabschlüsse aus den Bereichen Elektrotechnik, Informatik, Medizintechnik, Bauingenieurwesen und Mikrobiologie mit.»
Koordiniert wird das Projekt vom Institut für Entwicklung durch Qualifizierung (EQUAL) an der Hochschule Kaiserslautern und gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Projektträger ist der Deutsche Akademische Auslandsdienst (DAAD).
«Wir sind gespannt, wie die Wirtschaft auf das Angebot reagiert», betonte Hettrich. «Es wäre toll, wenn sich Unternehmen beteiligen und unseren Teilnehmerinnen die Chance geben würden, ihre Qualifikationen zu beweisen oder sie unterstützen, diese auszubauen.» Sollte «Aim» in Berlin ausgezeichnet werden, wäre dies sicher ein zusätzlicher Schub.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH