Prozess um Mord vor 25 Jahren

23. September 2020 ©
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Mehr als 25 Jahre nach einem Mord in Sindelfingen könnte die Akte zu der Bluttat geschlossen werden. In Stuttgart sitzt von heute an ein 70-Jähriger auf der Anklagebank des Landgerichts.
Stuttgart (dpa/lby) - Mehr als 25 Jahre nach einem Mord in Sindelfingen könnte die Akte zu der Bluttat geschlossen werden. In Stuttgart sitzt von heute an ein 70-Jähriger auf der Anklagebank des Landgerichts. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, die 35 Jahre alte Frau im Juli 1995 niedergestochen und ermordet zu haben. Er war schon einmal wegen Totschlags verurteilt worden - in Würzburg. Erst vor vier Jahren kam er wieder auf freien Fuß.
Der Kammer steht ein langwieriger Indizienprozess bevor: 19 Verhandlungstermine sind bislang eingeplant, 40 Zeugen schlägt die Staatsanwaltschaft für den Prozess vor. Erschwerend kommen Aussagen von Menschen hinzu, die mittlerweile in den USA und Kroatien leben, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Die aktuelle Corona-Situation lege der Anreise zusätzlich Steine in den Weg.
Die Tat liegt mittlerweile mehr als ein Vierteljahrhundert zurück. Der Mörder und sein späteres Opfer sollen sich nach dem heutigen Ermittlungsstand nicht gekannt haben, als die 35-Jährige am 14. Juli 1995 auf ihrem abendlichen Rückweg von der Arbeit war. Die beiden trafen nahe der S-Bahn-Station Goldberg in Sindelfingen aufeinander. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wurde die Frau mit mehreren Stichen in die Brust getötet.
Zur Tatzeit lebte der nun angeklagte 70-Jährige im Kreis Böblingen. Der Mann war laut Stuttgarter Staatsanwaltschaft bereits 1995 ins Visier der Ermittler geraten. Zeugen wollen sein Auto in Tatortnähe gesichtet haben. Die Ermittlungen liefen allerdings ins Leere.
Der Fall landete in den Aktenschränken, bis Experten des Landeskriminalamts in Baden-Württemberg erneut eine DNA-Spur überprüften, die damals am Körper des Opfers gesichert worden war. Mit Hilfe modernerer Technik führte die Spur zum 70-Jährigen.
Im Februar 2020 nahmen Polizisten den Mann in Hamburg fest. Der Senior hatte in seinem Leben überwiegend im kaufmännischen Bereich gearbeitet. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hatte das Landgericht Würzburg den Mann bereits im Jahr 2007 wegen Totschlags und räuberischer Erpressung verurteilt. Der Mann erhielt damals nach Angaben des Landgerichtssprechers eine Freiheitsstrafe von 12 Jahren und sechs Monaten - 2016 wurde er entlassen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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