Online-Kirchgang nach Corona stark gefragt
18. September 2020
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Der coronabedingte zeitweise Umstieg auf Online-Gottesdienste hat bei vielen evangelischen Gläubigen einer Umfrage zufolge Anklang gefunden. Künftig wünschten sich mehr als 82 Prozent regelmäßige Online-Gottesdienste, auch wenn Präsenzveranstaltungen wieder möglich seien, teilte die Evangelische Kirche im Rheinland am Freitag mit.
Düsseldorf (dpa/lrs) - Der coronabedingte zeitweise Umstieg auf Online-Gottesdienste hat bei vielen evangelischen Gläubigen einer Umfrage zufolge Anklang gefunden. Künftig wünschten sich mehr als 82 Prozent regelmäßige Online-Gottesdienste, auch wenn Präsenzveranstaltungen wieder möglich seien, teilte die Evangelische Kirche im Rheinland am Freitag mit. An der Online-Befragung im Auftrag von fünf Landeskirchen hatten 5000 Personen teilgenommen. Das Gebiet der Evangelische Kirche im Rheinland umfasst auch Teile von Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
Fast zwei Drittel der Befragten (65,4 Prozent) hatten auch nach Ende des Lockdowns weiterhin an digitalen Gottesdiensten teilgenommen. Besonders hoch war die Zustimmung bei den 41- bis 60-Jährigen. Mehr als 80 Prozent waren mindestens viermal beim digitalen Kirchgang dabei.
«Digitale Gottesdienste sind keine Notlösung, sondern bieten neue Möglichkeiten der Beteiligung», sagte der rheinische Präses Manfred Rekowski. Gerade an Weihnachten, wenn der Platz in den Kirchen wegen der Corona-Auflagen nicht für alle reichen werde, böten digitale Gottesdienste die Chance, trotzdem teilzunehmen. Per Online-Kirchgang erreiche man offenbar auch die Menschen, die sonst nicht in die Kirche gingen.
Mehr als die Hälfte (60,5 Prozent) der Befragten schauten laut Umfrage den digitalen Gottesdienst allein. Mehr als zwei Drittel beschrieben die Atmosphäre in der Online-Kirche als freundlich. Herzlich fanden sie aber nur etwa 38 Prozent. Knapp die Hälfte der Befragten ist mit dem reinen Zuschauen zufrieden.
Der von der Landeskirche Baden und Württemberg initiierten Online-Befragung schlossen sich die Landeskirchen Hannover, Hessen und Nassau sowie die Evangelische Kirche im Rheinland an. Von Mai bis Juli wurden insgesamt 4767 Menschen befragt.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH