«Ärgert mich, dass ich Autobahn weiterbauen muss»
17. September 2020
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17. September 2020
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Hessens Verkehrsminister Tarek (Grüne) befindet sich wegen des umstrittenen Weiterbaus der A49 in Mittelhessen im Zwiespalt. Er lehnt persönlich den Weiterbau ab, sieht aber zugleich keine Chance, das Projekt zu stoppen.
Wiesbaden (dpa/lhe) - Hessens Verkehrsminister Tarek (Grüne) befindet sich wegen des umstrittenen Weiterbaus der A49 in Mittelhessen im Zwiespalt. Er lehnt persönlich den Weiterbau ab, sieht aber zugleich keine Chance, das Projekt zu stoppen. «Als Landesverkehrsminister habe ich keinen Spielraum», sagte er am Donnerstag der «Bild»-Zeitung. Hessen sei vom Bund beauftragt, die A49 fertig zu bauen, was von den Gerichten bestätigt worden sei. «Ich habe einen Amtseid abgelegt und muss mich an Recht und Gesetz halten, auch wenn ich persönlich immer gegen den Bau der A49 war.»
sagte, er sei seit 31 Jahren Mitglied der Grünen, die immer gegen den Weiterbau der Autobahn gewesen seien. «Natürlich ärgert es mich, dass ich die Autobahn weiterbauen muss. Und noch mehr, dass alle denken, dass ich das Projekt stoppen kann.» Dies könnten jedoch nur der Deutsche Bundestag und Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Die Proteste unter anderem gegen die Rodung des Dannenröder Forsts könne er verstehen, sagte . «Ich appelliere aber an alle: Der Protest muss friedlich bleiben.»
Umwelt- und Klimaschützer protestieren gegen die für Oktober erwarteten Rodungen für den Weiterbau der A49, die einmal Kassel und Gießen miteinander verbinden soll. Der geplante Teilabschnitt führt von Stadtallendorf nach Gemünden (Felda). Vorgesehen ist, dass dafür etwa 64 Hektar Wald gefällt werden, rund 27 Hektar davon liegen im Dannenröder Forst.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH