Digitale Ausstellung der NS-Gedenkstätten in NRW

15. September 2020 ©
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Ein Steintrog, in dem jüdische Kinder vor der Deportation die Nacht verbrachten, eine Taschenuhr eines sowjetischen Häftlings und eine Anstecknadel der NS-Ordensburg Vogelsang, die noch Jahrzehnte nach Kriegsende Alt-Nazis als Erkennungszeichen diente: Mit einer digitalen Ausstellung von 29 ausgewählten Gegenständen geben die NS-Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen einen Einblick in ihre Arbeit.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Ein Steintrog, in dem jüdische Kinder vor der Deportation die Nacht verbrachten, eine Taschenuhr eines sowjetischen Häftlings und eine Anstecknadel der NS-Ordensburg Vogelsang, die noch Jahrzehnte nach Kriegsende Alt-Nazis als Erkennungszeichen diente: Mit einer digitalen Ausstellung von 29 ausgewählten Gegenständen geben die NS-Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen einen Einblick in ihre Arbeit. Zugleich soll die von der Landeszentrale für politische Bildung mit entwickelte Ausstellung «Mehr als man kennt - näher als man denkt. Objektgeschichten aus Gedenkstätten in NRW» zu Fragen und Diskussionen anregen, wie die Initiatoren am Dienstag mitteilten.
«Auf diese Weise werden wir zu einer ernsthaften Auseinandersetzung mit Fragen nach Handlungsspielräumen und individueller Verantwortung angeregt», sagte der parlamentarische Staatssekretär des Kulturministeriums NRW, Klaus Kaiser, bei der Vorstellung des Projektes in Düsseldorf. Die erste digitale Ausstellung der NS-Gedenkstätten von Nordrhein-Westfalen, die die Erinnerung an das Grauen des Nationalsozialismus wach halten soll, werde auch als Wanderausstellung in alle Regierungsbezirke des Bundeslandes kommen. Bedingt durch die Corona-Pandemie sei die Besucherzahl in den NS-Gedenkstätten gesunken, sagte der Vorsitzende des Arbeitskreises der NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte in NRW, Stefan Mühlhofer.
Auf der Website der Ausstellung informieren die Gedenkstätten über das ausgewählte Exponat jeweils mit Text und Video. So berichtet die Gedenkstätte NS-Dokumentation Vogelsang, wo sich einst ein Ausbildungszentrum für die NSDAP-Verwaltungselite befand, zu der Anstecknadel: «Wer sie sich Ende der 1970er Jahre ans Revers steckte, trug damit seine Vergangenheit als ehemaliger «Ordensjunker» der NSDAP öffentlich zur Schau und zählte sich mit Stolz zum Kreis der «alten Kameraden» aus den NS-Ordensburgen.» Viele der «Ordensjunker» hätten sich als Täter und Mittäter an den deutschen Verbrechen, sei es bei der Ausplünderung der Länder, der Selektion von Zwangsarbeitern oder der Bildung und Verwaltung von Ghettos einschließlich der Ermordung der jüdischen Bevölkerung im Zuge der Massenerschießungen beteiligt.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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