Kreis verlagert Frühlingsbrauch in den Herbst
10. September 2020
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Mit einigen Monaten Verspätung sollen im Oktober in Ostfriesland brennen. Weil die Brauchtumsfeuer im Frühjahr wegen der Corona-Krise weder öffentlich noch privat abgebrannt werden durften, will das der Landkreis Leer nach eigenen Angaben am ersten Oktoberwochenende nachholen.
Leer (dpa/lni) - Mit einigen Monaten Verspätung sollen im Oktober in Ostfriesland brennen. Weil die Brauchtumsfeuer im Frühjahr wegen der Corona-Krise weder öffentlich noch privat abgebrannt werden durften, will das der Landkreis Leer nach eigenen Angaben am ersten Oktoberwochenende nachholen. Städte und Gemeinden hätten sich gemeinsam mit der Kreisverwaltung auf den Termin geeinigt. Ein Erlass des niedersächsischen Innenministeriums vom April ermögliche es den Kommunen, die Brauchtumsfeuer auf später im Jahr zu verschieben.
«Die Aktion des Landkreises Leer, das ausgefallene nachzuholen, ist ein schöner kreativer Ansatz», sagte dazu Thorsten Bullerdiek, Sprecher des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes. «Solche Aktionen geben den Menschen wieder ein Stück mehr Lebensfreude zurück und sorgen für mehr Zusammenhalt in schwieriger Zeit», betonte er am Donnerstag in Hannover.
In heidnischer Zeit wurde den Flammen eine erneuernde Kraft zugeschrieben. Das Feuer sollte den Winter vertreiben. Traditionen großer Feuer zum Frühlingsbeginn sind hierzulande seit Jahrtausenden überliefert. Mit der Christianisierung Mitteleuropas wurde der heidnische Kult von der Kirche umgedeutet. Das Feuer stand nun für die Freude über die Auferstehung Jesu, das «Licht der Welt». An gesegneten n wird die Osterkerze als Licht Christi entfacht und in die noch dunkle Kirche getragen.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH