Laschet besucht Schleswig-Holstein

22. August 2020 ©
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Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) besucht am kommenden Montag Schleswig-Holstein. Offiziell geht es um inhaltliche Themen wie grünen Wasserstoff für eine klimafreundliche Energiegewinnung in der Zukunft.
Kiel/Düsseldorf (dpa/lnw) - Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) besucht am kommenden Montag Schleswig-Holstein. Offiziell geht es um inhaltliche Themen wie grünen Wasserstoff für eine klimafreundliche Energiegewinnung in der Zukunft. Im Hintergrund steht die Kampfkandidatur um den CDU-Vorsitz und die in der Union noch ungeklärte Frage nach dem Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2021 als Nachfolger von Kanzlerin Angela Merkel.
Laschet - wie Friedrich Merz und Norbert Röttgen ein Bewerber für den CDU-Vorsitz - holt jetzt einen Besuch in Schleswig-Holstein nach, der zunächst für Anfang Juli geplant war und den er nach dem massenhaften Ausbruch des Coronavirus im Schlachtbetrieb Tönnies im Kreis Gütersloh kurzfristig abgesagt hatte.
Bayerns Regierungschef und CSU-Chef Markus Söder (CSU), ebenfalls in der Diskussion um die Unions-Kanzlerkandidatur, hatte seinen kürzlich geplanten Besuch Schleswig-Holsteins wegen der Pannen bei Corona-Testzentren in Bayern abgesagt. Anders als Laschet hatte Söder ein rein touristisches Programm im Norden geplant mit Wattwanderung und einer Schiffsfahrt zu Seehundbänken in der Nordsee.
Zunächst wird Laschet gemeinsam mit Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther (CDU) am Montagvormittag in Hemmingstedt (Kreis Dithmarschen) die Erdölraffinerie Heide besuchen. Dabei geht es um den Forschungsstand bei der Gewinnung und Nutzung von grünem Wasserstoff aus überschüssiger Windenergie für Wärme, Verkehr und Industrie.
Die Raffinerie Heide ist Partner und Koordinator des Projekts Westküste 100. Es hat das Ziel, die überschüssige Windenergie Norddeutschlands zu nutzen, um Wasserstoff in industriellem Maßstab zu erzeugen und eine Dekarbonisierung von Wärme, Transport und Industrie von etwa einer Million Tonnen CO2 pro Jahr zu erzielen. Der Bund fördert den Aufbau einer regionalen Wasserstoff-Wirtschaft an der schleswig-holsteinischen Westküste mit 30 Millionen Euro.
Das Projekt an der Westküste gehörte vor gut einem Jahr zu den 20 Siegern im Ideenwettbewerb «Reallabore der Energiewende» des Wirtschaftsministeriums. Als bundesweit erstes erhielt es Anfang August den Förderbescheid. Damit soll der Ausstieg von Industrie, Mobilität und Wärmemarkt aus der Kohlenstoff-Wirtschaft unter realen Bedingungen im industriellen Maßstab getestet werden.
Die Raffinerie Heide will bis Ende 2023 als erstes Projekt einen 30-Megawatt-Elektrolyseur bauen, um Erkenntnisse zu Betrieb, Wartung, Steuerung und Netzdienlichkeit zu gewinnen. Es wäre nach Kenntnisstand der Raffinerie die bisher größte Anlage in Europa. Und bis 2030 strebe die Raffinerie Heide eine Elektrolyse-Kapazität von 700 Megawatt für die Produktion von Wasserstoff an, sagte ein Unternehmenssprecher. Voraussetzung sei aber, dass die Politik die regulatorischen Rahmenbedingungen auch für eine wirtschaftliche Produktion schaffe.
Aktuell die größte Wasserstoff-Elektrolyseanlage in Deutschland in Betrieb gebe es bei den H&R Ölwerken in Hamburg mit fünf Megawatt. Bei Shell in Köln sei eine Anlage mit zehn Megawatt geplant, die aber noch nicht in Betrieb sei, sagte der Sprecher der Raffinerie Heide.
Am Montagnachmittag wird sich Laschet in Enge-Sande in Nordfriesland über ein Hightech-Trainingszentrum für diverse Bereiche wie Seenot-Szenarien oder Havarien von Windkraftanlagen informieren.
Im Kampf um den CDU-Bundesvorsitz und die Kanzlerschaft sprach Merkel am vergangenen Dienstag bei einem Besuch in Nordrhein-Westfalen Laschet das notwendige «Rüstzeug» zu. Auf die Frage einer Reporterin nach Laschets Kanzlerfähigkeit sagte Merkel: «Als Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen bringt er viele Qualifikationen mit sich.» Zugleich betonte sie: «Ansonsten werde ich mich nicht einmischen.»
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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