Ruhrverbands-Talsperren dürfen weniger Wasser abgeben

16. August 2020 ©
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Angesichts des aktuellen Regenmangels spart auch der Ruhrverband Wasser: Der Verband darf seit einigen Tagen die Wasser-Abgabemenge aus seinen Talsperren reduzieren.
Essen (dpa/lnw) - Angesichts des aktuellen Regenmangels spart auch der Ruhrverband Wasser: Der Verband darf seit einigen Tagen die Wasser-Abgabemenge aus seinen Talsperren reduzieren. Das Umweltministerium habe einen entsprechenden Antrag genehmigt, teilte ein Ruhrverbandssprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. «Es handelt sich um eine vorsorgliche Maßnahme», sagte er. Gesetzlich ist am Pegel Villigst eine Durchflussmenge von 8,4 Kubikmetern pro Sekunde im Fünf-Tages-Schnitt vorgeschrieben. Dieser Wert sei nun auf 6,6 Kubikmeter pro Sekunde abgesenkt worden. Die Talsperren des Ruhrverbandes liefern Trinkwasser für rund 4,6 Millionen Menschen im Ruhrgebiet.
«Wir machen uns keine Sorgen um die Trinkwasserversorgung», betonte der Sprecher. Die Talsperren des Verbandes seien derzeit zu etwa 73 Prozent gefüllt und lägen damit etwa zehn Prozent unter dem langjährigen Mittel.
Auch um die Fische in der Ruhr macht sich der Verband keine Sorgen. Die Sauerstoffversorgung sei gut. «In 2018 und 2019 hatten wir ähnliche Temperaturen und dabei keine negativen Auswirkungen auf Flora und Fauna festgestellt», so der Sprecher weiter.
Der Landesfischereiverband Westfalen und Lippe hatte am Donnerstag die Situation für Fische und andere Wasserbewohner in Flüssen und Seen als «lebensbedrohlich» bezeichnet. Durch die Hitze und die geringe Strömungsgeschwindigkeit wärme sich das Wasser stark auf und könne nur noch wenig Sauerstoff aufnehmen. Einige Gewässer im Münsterland seien nur Rinnsaale oder an einigen Abschnitten bereits trocken gefallen.
Das Landesumweltamt (Lanuv) verzeichnete in den vergangenen Tagen an kleineren Flüssen rund zwanzig neue Tiefststände, gemessen an Wasserständen bis einschließlich 2017. Dies wurde etwa bei der Inde in Aachen-Kornelimünster, der Niers bei Weeze oder der Lippe in Delbrück-Bentfeld festgestellt. Der Wassermengen-Bericht des Landesumweltamtes hatte für Juli berichtet: «Die Gewässer in fast allen Einzugsgebieten des Landes zeigen teilweise sehr deutlich ausgeprägte Niedrigwasserverhältnisse. Dabei sind das südliche Sauerland, die Eifel sowie das Rheinland und der linke Niederrhein besonders betroffen.»
Auch die meisten Grundwasserstände sind gesunken. Ende Juli lag dem Bericht zufolge über die Hälfte (55 Prozent) der Grundwasserstände unterhalb der Werte aus dem Vorjahr. Im Vergleich zum Juni und Juli 2018, also vor Beginn der Dürreperioden 2018 und 2019, wurden Ende Juni/Anfang Juli in diesem Jahr an fast allen (86 Prozent) der Grundwassermessstellen niedrigere Wasserstände gemessen.
Roland Funke, Wassermengen-Experte im Lanuv blieb dennoch gelassen: «Wir müssen uns keine Sorgen um das Grundwasser in NRW machen. Es ist noch genug da.» Zu befürchten sei allerdings, dass irgendwann nicht mehr alle Brunnen der Wasserwerke tief genug seien. Derzeit sei ihm aber noch kein Fall bekannt. Funke leitet den Fachbereich Hydrologie (Wasserhaushalt) und die Wassermengen-Messnetzzentrale im Lanuv.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

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